GPS vs gedruckte Karte: Was ist besser?
Jedes Smartphone verfügt bereits über eine GPS-Funktion der einen oder anderen Art. Praktische Apps mit Wanderkarten und -routen oder die Standard-Wegweiser-Funktionen begleiten uns täglich und bringen uns sicher von A nach B. Was im Stadtgebiet einwandfrei funktioniert, kann in höheren und abgeschiedenen Lagen jedoch schnell an Grenzen stoßen. Klassische Karten in Papierform sowie ein Kompass können im Ernstfall auch ohne Handyempfang helfen, vorausgesetzt, sie werden richtig eingesetzt.
Die gedruckte Karte
Für den Bergsport werden topografische Karten, die Geländeformen erkennen lassen, im Maßstab 1:25.000 oder 1:50.000 benötigt. Besonders für Touren im Winter sollten die "25er"-Karten bevorzugt werden, da hier die Beschaffenheit des Geländes noch deutlicher erkennbar wird.
Im Bereich der Hochtouren ist es wichtig, keine veralteten Karten zu benutzen, da sich die Gletscherformen in den letzten Jahren stark verändert haben. Auch beim Wandern kann es verwirrend sein, die gekennzeichneten Wege nicht mehr auf der Karte zu finden. Achte also auf aktuelles Kartenmaterial, das im Idealfall nicht älter als 1 Jahr ist.
Um sich mit einer analogen Karte orientieren zu können, musst du zuerst wissen, was du aus dieser herauslesen kannst. Wegstrecke, Höhenmeter, Himmelsrichtung, Steigung, Geländeform, Untergrund sowie GPS-Koordinaten sind alles Details, die du aus der genauen Betrachtung deiner Karte erfahren kannst.
Die Orientierung kann auf zwei Arten erfolgen: durch den Abgleich von Karte und Gelände oder die Zuhilfenahme eines Kompass.
Bei der ersten Variante siehst du dich im Gelände um und findest so deinen Standort auf der Karte. Voraussetzung ist, dass du dich im Gelände gut genug auskennst und freie Sicht auf auffällige Wegpunkte hast.
Bei der Orientierung mithilfe eines Kompass oder einer Bussole (Kompass mit Gradeinteilung Zielvorrichtung) kannst du durch genaues Ausmessen exakt bestimmen, wie weit du dich von bestimmten Zielen entfernt befindest oder in welche Himmelsrichtung du dich primär bewegst. Den Umgang mit Kompass und Karte solltest du unbedingt vorab üben.
Elektronische GPS-Gadgets
Der große Vorteil von Geräten mit GPS-Unterstützung ist, dass die bereits zurückgelegte Strecke gespeichert wird. Das kann vor allem in Schlechtwettersituationen Vorteile bringen. Auch bei schlechter Sicht kannst du so sicher nach Hause finden, vorausgesetzt die Technik versagt nicht. Aber auch hier gilt: Der Umgang sollte geübt werden, denn wer nur blind dem GPS-Gerät folgt, findet im Ernstfall nicht mehr ohne dieses den Weg zurück.
Beim Wandern und Bergsteigen kommen vor allem GPS-Geräte, Outdoor-Uhren und Smartphones zum Einsatz. Aber was unterscheidet die verschiedenen Geräte?
Generell ist zu sagen: Je alpiner und anspruchsvoller das Gelände, desto eher macht der Umgang mit einem professionellen GPS-Geräte Sinn. Steht aber eine gemütliche Familienwanderung auf befestigten Wegen statt, reichen Smartphone-Apps absolut aus. Eigene Apps im Wanderbereich bieten darüber hinaus bereits weitere nützliche Funktionen, wie den lokalen Download von Karten an, was besonders in abgelegenen Gegenden praktisch ist. Aber Vorsicht: Die Nutzung von Karten-Apps wirkt sich oft stark auf die Akkulaufzeit aus, deshalb sollten stets ein Wechselakku oder eine Powerbank mitgeführt werden. Behalte den Akkustand unbedingt immer im Auge!
GPS-Uhren haben den großen Vorteil, dass man die Hände frei hat. Sie liefern auf einen Blick wichtige Daten, können jedoch nur in den seltensten Fällen Karten darstellen.
Bist du als Kletterer eher vertikal unterwegs, werden besonders die Höhenunterschiede und die Topo (Kurzform von Topographie) interessant. Das korrekte Erkennen von Routen und Kletterwegen erfordert etwas Übung und die logische Linienführung des Geländes kann nur mit Erfahrung mühelos erkannt werden. Hier kommen wieder GPS-Uhren zum Einsatz, da sie das Ablesen der Daten mit belegten Händen möglich machen.
Online-Helfer zur Routenplanung
Dank des Booms des Bergsports sprießen Onlineportale zur Planung von Touren regelrecht aus dem Boden. Dort findest du praktische Tourenvorschläge inklusive detaillierten Beschreibungen und oftmals ist der Download von GPS-Daten möglich.
Hier ist es besonders wichtig, vertrauenswürdige Quellen zu finden und darauf zu achten, wann die Daten zuletzt aktualisiert wurden. Wie oben bereits erwähnt, sind veraltete Daten eher kontraproduktiv.
Allgemein gilt also: Du solltest dich nie nur auf elektronische GPS-Helferlein verlassen. Ist die Netzabdeckung schlecht oder der Akku leer, findest du ohne weitere Hilfsmittel den Weg zurück nicht mehr. Übe vor Antritt einer größeren Tour den Umgang mit Karte und Kompass, um im Ernstfall verlässlich navigieren zu können.
In Kooperation mit SPORTaktiv
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