Bouldern für Kinder: Spiel mit den Grenzen
Dass Klettern und Bouldern gut für den gesamten Bewegungsapparat sind, ist prinzipiell nichts Neues. Dass aber auch Jugendliche und sogar Kinder von der Sportart profitieren, ist nicht jedem bekannt. Bouldern bietet für jedes Niveau Erfolgserlebnisse und ist ein toller Eltern-Kind-Sport. Darüber hinaus benötigt man nicht viel Ausrüstung: Neben bequemer Kleidung, die genug Bewegungsfreiheit zulässt, sind nur mehr passende Kletterschuhe und Chalk für die schwitzenden Hände notwendig.
Die meisten Boulderhallen verfügen bereits über einen Kinderbereich, wo schon die Kleinsten die ersten Versuche an der Wand wagen können. Auch in Kletterhallen finden sich oftmals kleinere oder größere Bereiche, die rein dem Bouldern verschrieben sind.
Bei Kindern unter zwei Jahren können die bunten Griffe helfen, Formen und Oberflächen gezielt zu erkennen und bereiten die Jüngsten auf eine Boulderkarriere vor. In den letzten Jahren hat sich das Klettern in Absprunghöhe zum wahren Breitensport gemausert, nachdem hier weder Seil noch Sicherung notwendig sind. Und das lockt inzwischen ein immer jüngeres Publikum in die Kletter- und Boulderhallen. Dass man bei der Kletterwand von einer "Lebensschule" spricht, hat absolute Berechtigung, denn neben Kraft und Ausdauer sind auch Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit notwendig, um erfolgreich und sicher bis ganz nach oben zu kommen.
Obwohl man beim Bouldern alleine in der Wand ist, kommt der Teamgedanke nicht zu kurz. Während du ganz ohne sozialen Leistungsdruck deinen eigenen Weg über die Boulderwand suchst und findest, warten die Kollegen am Boden und sind sofort zur Stelle, solltest du Hilfe benötigen. Es ist auch nur ein Gerücht, dass man als Hobby-Bouldersportler sehr dünn und drahtig sein muss – teste deinen eigenen Grenzen mit deinem Körpergewicht. Von Mal zu Mal bekommst du mehr Kraft und kommst höher hinaus. Da jeder Sportler auf seinem Niveau klettern kann, können sich Eltern mit ihren Kindern zusammentun und gemeinsam die Boulderhallen und Outdoor-Boulderanlagen entdecken.
Die Vorteile von Bouldern für Kinder
Vorab ist zu sagen: Eine Boulderhalle ist kein Spielplatz, wo Eltern ihre Kinder ohne Weiteres abgeben können. Vor dem ersten Mal empfehlen wir, einen kurzen Einführungskurs mit einem Profi zu absolvieren. Dieser fungiert auch als zusätzliche Aufsichtsperson, denn es versteht sich von selbst, dass herumlaufende Kinder neben bis zu vier Meter hohen Wänden sowie Überhängen fehl am Platz sind. Der Start mit einem Anfängerkurs empfiehlt sich auch, weil dort die wichtigsten Griffe und Kniffe sowie Absprungtraining behandelt werden. Nach dem Absprungtraining kann es auch schon beherzt an die Boulderwand gehen. Der gepolsterte Boden sorgt zusätzlich dafür, dass bei einem Sturz nichts passiert. Sind die Kinder die Höhe noch nicht gewöhnt, können sie sich langsam herantasten und mutiger werden.
Wie eingangs kurz erwähnt, profitiert man vom Klettersport vielfach. Sowohl die körperliche als auch die geistige Fitness wird trainiert, denn die Koordinationsfähigkeit steigt schnell. Besonders Kinder und Jugendliche, die sich durchschnittlich ohnehin zu wenig bewegen, können so spielerisch mehr Sport in ihren Alltag integrieren. Neben der Kraft wird auch die Konzentrationsfähigkeit sowie der Umgang mit Frustration geübt. Funktioniert der geplante Weg die Wand hoch nicht, muss rasch nach einer Alternative gesucht werden. Wer abstürzt, steht auf und probiert es ein weiteres Mal.
Der Weg zum Wettkampfsport
Wer das Bouldern schon früh professionell angehen möchte, kann das bereits ab circa 10 Jahren machen. In U12-Wettkämpfen können erste nationale Wettbewerbserfahrungen gesammelt werden, in U16-Bewerben dann internationale. Wer das Bouldern auf Wettkampfniveau betreiben möchte, sollte mindestens drei- bis viermal in der Woche mehrere Stunden für das Training einplanen. Die Wettkämpfe finden meist an den Wochenenden statt, da muss dann die ganze Familie unterstützen. Auf so hohem Niveau ist auch Körperkraft ein wichtiges Thema, denn selbst die beste Technik bringt dich ohne Muskelpower nicht ganz nach oben. Arbeitet man mit Kindern, ist es wichtig, Körperkraft langsam und mit Bedacht aufzubauen, um die kleinen Athleten nicht schon früh zu überfordern. Sonst kann es sein, dass auf die große Euphorie schnell Ernüchterung folgt und der Spaß an der Sportart verloren geht. Beim Klettern gibt es übrigens alterstechnisch nach oben hin keine Grenze.
Bereits ab zwei Jahren an die Wand
Wusstest du, dass neben Laufen, Springen und Balancieren auch Klettern zu den Grundformen der menschlichen Bewegung gehört? Deshalb profitieren bereits die Allerkleinsten vom Einsatz an der Kletterwand. Im sehr jungen Alter ist es besonders wichtig, den Zugang zum Bouldern so pädagogisch und spielerisch wie möglich anzugehen. Die bunten Griffe helfen dabei, motorische Fähigkeiten zu verbessern und geringe Höhen sorgen für Glücksgefühle.
Wer hätte gedacht, dass sich Bouldern als absoluter Familiensport eignet? Wer die kleinen Familienmitglieder spielerisch an die neue Sportart heranführt, hat lange Spaß an der gemeinsamen Tätigkeit.
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In Kooperation mit SPORTaktiv