(K)ein Kinderspiel? Wie man Kinder zum Sport motiviert
Lesezeit ca. 6 Minuten | Autor: Hervis Sports
Lachen, Schreien, Rennen, Toben – Kinder sind wahre Energiebündel. Als Elternteil muss man ganz schön auf Zack sein, um mit den Kleinen Schritt zu halten, oder? Kannst du nicht bestätigen? Dein Nachwuchs zockt lieber Fortnite oder schaut YouTuber:innen beim FIFA-Spielen zu, als einen Fuß vor die Tür zu setzen? Das ist kein Einzelfall: Laut Sport Austria treiben nur 28% aller Kinder und Jugendlichen in Österreich Sport. Bei Mädchen sind es sogar nur 25%, bei Burschen 33%, die aktiv sporteln. Anstatt uns über die Jugend von heute zu beschweren, geben wir dir aber lieber einige hilfreiche Tipps, wie du deine Kinder zum Sport motivierst.
Warum ist Bewegung für Kinder so wichtig?
Die Warum-Frage ist vor allem bei Kleinkindern im Alter von zwei bis drei Jahren außerordentlich beliebt. Falls du dir diese Frage noch nicht selbst gestellt hast, dann werden es deine Kinder sicher tun, sobald du sie zum Sport motivieren willst: Warum? Warum ist Bewegung so wichtig? Damit du auf den Fragenhagel gut vorbereitet bist, geben wir dir die Top-5-Antworten:
Bewegung ist sehr wichtig, denn sie …
- … stärkt das Herz-Kreislauf-System
- … unterstützt die Entwicklung des Bewegungsapparates
- … fördert eine gute Körperhaltung
- … verbessert das Immunsystem
- … lehrt mit Erfolg und Misserfolg umzugehen
Über gemeinsames Tollen und Toben lernen Kinder auch soziale Kompetenz und können so besser mit Gleichaltrigen auskommen. Wer sich im sportlichen Wettkampf übt, entwickelt Werte wie Fairness, Solidarität, Toleranz, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft. Das führt zu weniger Streit und hilft somit Stress abzubauen, bei Kindern wie Erwachsenen.
Wie bringt man Kinder zu Bewegung?
Jetzt haben wir so viele Vorteile der Bewegung aufgezählt, dass wir selbst kaum mehr still sitzen können. Bevor du gleich los spurtest, solltest du aber noch weiter lesen, um zu erfahren, mit welchen einfachen Maßnahmen du dein Kind zum Sport motivieren kannst. Falls dein Sprössling gerade mit Ferien-Blues zu Hause snoozt, empfehlen wir dir hier vorab schon mal die besten Ferienaktivitäten. Für den Rest des Jahres kannst du dich an folgende Tipps halten:
1. Mit gutem Beispiel voran
Bewegst du dich mit gutem Beispiel voran, stehen die Chancen gut, dass dein Nachwuchs dir folgt. Denk mal zurück an deine Jugend: Das erste Fußball-Training, der erste Skiurlaub oder die erste Fahrradtour mit den Eltern. Wenn bei dir schon als Kind der Funken übergesprungen ist, brennst du sicher auch heute noch für den Sport. Diesen Funken kannst du an deine Kinder weitergeben. Kinder sind neugierig: Schnürst du regelmäßig die Laufschuhe, dauert es meist nicht lange bevor die Kleinen fragen, was du da machst, wie das geht, warum (der Klassiker) und schon ist das Interesse geweckt. Das Gleiche gilt, wenn du z. B. mit Begeisterung Schwimmen gehst oder dich auf dein Fahrrad schwingst. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, zumindest nicht, wenn’s ihm niemand vormacht.
2. Einen Ausflug wagen
Der Schritt vor die eigene Haustür ist für deine Kinder so verlockend wie Brokkoli mit Spinat? Dann geh mit den Kids doch mal auf Entdeckungstour zu neuen Ufern: Berge, Flüsse, Wiesen und Wälder sind für Kinder spannende, unentdeckte Orte mit viel Platz zum Spielen und Bewegen. Zur Vorbereitung geben wir dir hier 5 Tipps für Ausflüge mit Kindern. Eines der populärsten Ausflugsziele sind hierzulande natürlich die Berge. Egal ob zum Wandern oder Skifahren, die alpine Landschaft lädt zu vielseitigen Abenteuern ein. Worauf du beim Skifahren mit Kindern besonders achten solltest, erklären wir dir in einem eigenen Artikel. Auf deinem Hausberg liegt gerade nur Schneematsch oder du wohnst im Burgenland? Keine Sorge, eine Radtour macht auf jedem Terrain Spaß und weckt Bewegungslust bei Jung und Alt. Sollte dein Nachwuchs kein (passendes) Rad haben, dann findest du alle Antworten zur Frage “Welches Kinderfahrrad ist das Richtige?” in unserem Blog.
3. Zu Hause ist es am schönsten
Zu Hause bleiben oder aktiv werden? Warum nicht beides? Auch in den eigenen vier Wänden lassen sich reichlich Bewegungsmöglichkeiten schaffen. Eine Schaukel, Rutschen & Sonstiges, entfalten auf Kinder eine magnetische Wirkung. In eurer Familienwohnung ist es zu eng für Sportgeräte? Marken wie BenchK, Schildkröt oder Kettler haben tolle, platzsparende Ideen im Angebot. Damit kannst du den Küchentisch kurzerhand in eine Tischtennisplatte oder den Türrahmen in eine Reckstange verwandeln. Aber warum sollten nur die Kinder den Spaß haben? Crosstrainer, Laufband oder Rudergerät wecken das Interesse der Kleinen und dienen dir gleichzeitig als Home-Gym. Falls du einen Garten zur Verfügung hast, lassen wir hier eh keine Ausreden mehr gelten: Mit Slackline, Trampolin oder Klettergerüst hast du den Spielplatz immer gleich hinterm Haus.
4. Wettbewerb ist die beste Werbung
Oft braucht es nur einen kleinen Anschub, um bei Kindern den sportlichen Ehrgeiz zu wecken. Fordere deinen Nachwuchs doch mal zu Spiel & Sport heraus. Sobald die Kids das erste Mal über dich oder ihre Freund:innen triumphieren, können sie gar nicht mehr genug davon bekommen. Dabei kann der Wettkampf noch so simpel sein: Eine Runde Darts in der Wohnung oder Boccia im Garten reichen schon aus für ein spielerisches Kräftemessen. Eine Legende besagt außerdem, dass noch nie jemand einen Basketballkorb aufgestellt hat, ohne damit ein spontanes Freiwurf-Turnier auszulösen. Falls du uns nicht glaubst, probier es doch einfach mal aus.
5. Beim Sportverein reinschnuppern
Mit vereinten Kräften geht alles besser. Gerade beim Sport ist Teamwork das A und O. Und wo lassen sich die Kräfte vereinen? Genau, in einem Sportverein! Vielleicht gibt es eine Sportart, die deine Kinder sowieso schon immer mal ausprobieren wollten. Das ist die perfekte Gelegenheit, ein Probetraining bei einem Verein in eurer Nähe zu vereinbaren. Dein Nachwuchs interessiert sich gar nicht für Sport? Selbst dann ist es eine gute Idee mal in ein paar Sportarten reinzuschnuppern. Wenn man erstmal in Bewegung ist, regt sich das Interesse oft ganz von selbst. Neben der körperlichen Aktivität bieten Vereine auch einen starken sozialen Zusammenhalt. Gemeinsam mit den besten Freund:innen trainiert es sich gleich viel leichter.
Welcher Sport ist gut für Kinder?
Was ist eigentlich die beste Sportart für Kinder? Eine Studie der Universität von Indianapolis kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Kinder, die im Alter zwischen sechs und 13 Jahren in mehreren Sportarten aktiv sind, erreichen später bessere sportliche Ergebnisse als ihre Altersgenoss:innen, die sich von Anfang an auf eine Sportart konzentriert haben. Der simple Grund: Wenn Kinder mehrere Sportarten betreiben, können sie auch mehr athletische Fähigkeiten entwickeln. Ermutige deine Kinder also am besten, den Tennis- mal gegen einen Eishockey-Schläger oder den Fußball gegen einen Basketball einzutauschen. So können sie selbst herausfinden, was ihnen am meisten Spaß macht und wo ihre Talente liegen.
Besonders bei kleinen Kinder (bis elf Jahre) ist es sinnvoll, möglichst viele Bewegungsarten auszuprobieren. Mit zwölf bis 13 Jahren haben die kleinen Athlet:innen dann im Idealfall schon einige Erfahrungen gesammelt und können sich auf ihren Lieblingssport konzentrieren. Aber auch, wenn deine Kinder schon älter sind: Für einen neuen Sport ist es nie zu spät und selten zu früh. Wann die Kleinen mit welchen Abenteuern beginnen können, haben wir hier für dich zusammengefasst:
Alter |
Sportart |
ab 2 bis 3 Jahren |
Eltern-Kind-Turnen |
ab 3 Jahren |
Skifahren |
ab 3 bis 4 Jahren |
Joggen (kurze Strecken, langsames Tempo) |
ab 4 Jahren |
Turnen (ohne Eltern) |
ab 4 bis 5 Jahren |
Eislaufen; Schwimmen; Ballett |
ab 5 Jahren |
Karate; Radfahren (ohne Stützräder) |
ab 5 bis 6 Jahren |
Leichtathletik; Tennis |
ab 6 Jahren |
Fußball; Judo |
ab 7 bis 8 Jahren |
Basketball; Handball; Tischtennis |
Wenn du bis hierhin gelesen hast, bist du sicher voller Tatendrang und wir hoffen, das Gleiche gilt auch für deine Kinder. Falls du oder dein Nachwuchs noch mehr Inspiration brauchen, dann schaut doch gerne in unserer Kinderwelt vorbei! Dort findet ihr alles, was es für ein bewegtes, kindgerechtes Abenteuer braucht. Das Einzige, was wir nicht im Angebot haben, sind Ausreden – also runter von der Couch und rauf aufs Fahrrad, den nächsten Berg, das Trampolin …
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