Das richtige Fahrradoberteil: Besonderheiten von Fahrradjacke und Trikot
Um dein ideales Fahrradoutfit zusammenzustellen, musst du dich fragen, wo und wie du am liebsten Fahrrad fährst. Ist eine Mountainbiketour im Frühjahr oder Sommer dein Ding? Bist du Freizeitradler:in, der oder die über das ganze Jahr hinweg mit dem Rad fährt? Liebst du die Geschwindigkeit und willst möglichst schnell von A nach B kommen? Je nach Disziplin und Wetterverhältnissen musst du dein Radoutfit entsprechend anpassen – diese Kleidungsstücke sind aber immer mit dabei:
- Ein Funktionsshirt mit hoher Atmungsaktivität
- Ein stützender Sport-BH für Damen
- Eine isolierende Mittelschicht (je nach Wetterverhältnissen)
- Regenjacke ausgerichtet auf den Radsport
- Eine gut gepolsterte Radhose (informiere dich dazu in unserem Hosen-Radberater)
- Radhandschuhe (mehr Infos dazu in unserem Handschuh-Radberater)
- Passende Radschuhe (erfahre, welche Kombination aus Radschuhen und Pedalen für dich die richtige ist)
Im folgenden Berater legen wir den Fokus auf das Radoberteil und verraten dir alle wichtigen Informationen dazu! In unserem Größenberater findest du außerdem alle wichtigen Informationen, um deine Konfektionsgröße für Oberteile korrekt berechnen zu können.
Fahrradtrikot oder Funktionsshirt?
Egal zu welcher Jahreszeit – Fahrradfahren ist schweißtreibend. Damit du aber nicht mit völlig durchnässtem Leiberl an dein Ziel kommst und dich womöglich dadurch erkältest, raten wir dir ein Sportshirt aus Funktionsmaterialien zu tragen. Das Gewebe ist atmungsaktiv, das heißt, es transportiert die Feuchtigkeit deiner Haut nach außen, wo sie verdunstet. So bleibt ein optimales Körperklima erhalten.
Welches Material ist das beste?
Radshirts bestehen im Idealfall entweder aus Merinowolle oder aus Kunstfasern. Die bekannte Naturfaser Merinowolle wird sehr gerne als erste Schicht (Baselayer) bei Sport- und Freizeitbekleidung eingesetzt. Das Material weist einen besseren Feuchtigkeitstransport als beispielsweise Baumwolle auf und ist im Gegenzug zu Kunstfasern geruchsneutral. Auch fühlt sich Merinowolle weich und angenehm auf der Haut an. Funktionskleidung aus Kunstfaser weist allerdings einen weit besseren Feuchtigkeitstransport auf. Deshalb raten wir dir, das Shirt aus Merinowolle nur im Alltag und in deiner Freizeit einzusetzen – also wenn du mit dem Citybike zur Arbeit fährst oder einen kurzen Wochenendausflug unternimmst.
Besonderheiten von Radtrikots
Eigene Radtrikots sind in ihrem Design speziell an den Radsport angepasst:
- Radtrikots sind körpernah geschnitten, damit sich die Atmungsaktivität verbessert: Je enger eine Schicht anliegt, desto effizienter gestaltet sich der Feuchtigkeitstransport von deiner Haut nach außen.
- Ein weiterer Vorzug enger Shirts ist, dass sie im Fahrtwind nicht flattern.
- Radtrikots haben zudem einen verlängerten Rückenabschnitt, sodass du auch in der nach vorne gebeugten Haltung bedeckt bleibst.
- Oft sind dreiteilige Taschen am Rücken angenäht, die es dir erlauben, das Nötigste (Kraftriegel, Schlüssel, Regenjacke) zu verstauen, ohne dass ein Radrucksack ins Spiel kommt.
- Sehr praktisch sind Anti-Rutsch-Bänder am Saum, die verhindern, dass das Leibchen in der Bewegung nach oben rutscht.
- Achte beim Radtrikot auch auf einen möglichst engen Halsausschnitt (mit Reißverschluss). So fliegen dir bei deiner wilden Fahrt keine Insekten in den Ausschnitt!
- Zu guter Letzt lohnt sich der Kauf von Trikots in grellen Signalfarben. Da du auch bei schlechten Lichtbedingungen auf der Straße unterwegs bist, sorgen leuchtende Farben dafür, dass du für Autofahrer:innen und andere Radfahrer:innen gut sichtbar bist.
HERVIS-Profi-Tipp: Achte bei deinem Fahrrad unbedingt auf die richtige Beleuchtung, um für alle Verkehrsteilnehmer gut sichtbar zu sein.
Welcher Midlayer eignet sich fürs Fahrradfahren?
Die zweite Bekleidungsschicht, der Midlayer, soll dich vor allem vor Kälte schützen. Du greifst also in der Regel an kühlen Frühlingstagen, im Herbst und im Winter darauf zurück. Fürs Radfahren empfehlen wir dir eine taillierte (Stretch-)Fleecejacke oder eine angenehme Softshelljacke. Je elastischer das Kleidungsstück (Elasthan-Anteil zwischen 5 bis 15 %), desto freier bist du in deiner Bewegung. Achte bei der Jacke auf einen langen Schnitt, damit dein unterer Rücken auch in vorgebeugter Position bedeckt bleibt. Dasselbe gilt für die Armlänge. Aufgepasst: Leider sind die Kapuzen oft nicht an deine Kopfform anpassbar, sodass sie dein Sichtfeld einschränken oder ständig nach hinten rutschen. Teste die Kapuze am besten direkt beim Kauf und mit deinem Helm.
Diese Eigenschaften muss deine ideale Radjacke haben:
- Länger geschnittener Rückenabschnitt, um deinen unteren Rücken zu bedecken.
- Längere Ärmel, damit auch deine Handgelenke gut geschützt sind. Raglan-Ärmel wurden eigens für Radjacken entwickelt: Diese Form passt sich speziell auf die Position beim Radfahren an, die Ärmel verrutschen nicht.
- Der Schnitt ist körperbetont, damit die Jacke nicht flattert. Trotzdem findest du genügend Spielraum in der Schulterpartie – so kannst du deine Arme bequem nach vorne zum Lenker ausstrecken.
- Eine Lüftung im Bereich deiner Unterarme, um deinen schweißtreibenden Fahrstil zu unterstützen.
- Reflektoren oder Signalfarben, um dich im Straßenverkehr gut sichtbar zu machen.
Welches Fahrradoutfit bei Regen?
Es kann schon mal vorkommen, dass am Tag deiner Fahrradtour unsichere Wetterbedingungen oder gar Nieselregen angesagt werden. Damit dein Ausflug nicht “ins Wasser fällt”, brauchst du die richtige Regenjacke. Outdoorjacken haben meist ein kleines Packmaß, sodass du sie für den Notfall immer im Rucksack verstauen kannst. Bist du oft und gern auf längeren Fahrradtouren unterwegs, raten wir dir, eine eigene Radjacke mit wasserabweisenden Eigenschaften zu kaufen. Hier erfährst du, was eine Radregenjacke auszeichnet:
- Ein Aufbau aus zwei oder drei Membranschichten, wobei die äußerste wasserabweisend und in manchen Fällen auch winddicht ist und eine Mittelschicht atmungsaktive Eigenschaften hat: So kann Feuchtigkeit nach außen transportiert werden.
- Die Kapuze passt sich dank Zugbändern optimal an deine Kopfform an und schützt so Kopf, Hals und Nacken gleichermaßen.
- Alternativ kannst du dir einen wasserdichten Helmschützer zulegen, den du wie einen Bezug über deinen Radhelm spannen kannst.
HERVIS-Profi-Tipp: Achte bei der Anprobe der Regenjacke auf gut verschweißte Nähte an Saum und Taschen. Sie stellen sicher, dass die Jacke absolut wasserundurchlässig ist.
Ein Nachteil von Regenjacken ist, dass das wasserdichte Material steif ist, raschelt und sich in der Bewegung sperrig anfühlt. Deshalb limitieren viele Radler:innen die Verwendung auf regnerische Tage und bevorzugen bei ausschließlich kühlen Temperaturen Primaloft- oder Softshelljacken. Diese Funktionsmaterialien sind elastischer als Hardshell und erhöhen deine Tragekomfort. Auch übertreffen sie Regenjacken meist in Sachen Atmungsaktivität und Wärmeisolation.
Besonderheiten der Radoberteile je nach Disziplin
Neben den hier erwähnten Eigenschaften von Radoberteilen kann deine Radbekleidung je nach Raddisziplin etwas andere Funktionen erfüllen. Wir unterscheiden deshalb zwischen zwei Typen: Mountainbike- und Rennradoberteilen.
Radoberteile fürs Mountainbiken
Die wichtigste Anforderung an Mountainbike-Bekleidung ist ein widerstandsfähiges und robustes Außenmaterial, da du oft im schroffen Gelände unterwegs bist. Vom Schnitt her bist du hier sehr frei: Enganliegende Kurz- oder Langarm-Trikots flattern nicht im Fahrtwind und haben einen optimalen Feuchtigkeitstransport; viele Biker:innen bevorzugen legere Jerseys oder Shirts. Mountainbikejacken sind gerne mit winddichten Eigenschaften ausgestattet, um dich im Fahrtwind vor Kälte abzuschirmen. Achte dabei auf den feinen Unterschied zwischen “winddicht” und “windabweisend”: Winddichte Materialien garantieren, dass kein Windzug durchkommt, windabweisende Jacken schützen nur bedingt vor Luftströmen – perfekt für mildere Temperaturen und gemütliche Ausflüge!
Trikots und Jacken für Racer
Das oberste Gebot beim Rennradfahren ist es, eine hohe Geschwindigkeit zu erreichen. Dabei sind körpernahe Schnitte bei deiner Kleidung ein Muss. Rennradtrikots sind immer absolut atmungsaktiv und bestehen je nach Außentemperatur aus luftigeren oder isolierenden Stoffen. Es spricht übrigens nichts dagegen, dein Rennradtrikot auf der Mountainbiketour oder beim Trekking zu tragen.
Da du nun perfekt über das Thema Radoberteile Bescheid weißt, lohnt sich ein Blick in unseren HERVIS Onlineshop, wo du eine breite Auswahl an Funktionsshirts, Radtrikots, Regenjacken und Radjacken vorfindest. Vorher kannst du dir noch wertvolle Tipps zur Radbekleidung in unserem Berater holen oder besuche uns in einem unserer Stores – unsere Radprofis freuen sich, dich persönlich zu beraten!
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