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Fahrradreifen & -schlauch richtig wechseln

Nahaufnahme von Händen, die mit Felgenhebern am Mantel eines Fahrradreifens arbeiten; der Hintergrund ist unscharf, um den Fokus auf die Reparatur zu lenken.

Spätestens, wenn der Zahn der Zeit seine Spuren am Fahrradreifen hinterlassen hat, wird es Zeit, in ein neues Modell zu investieren. Standardmäßig kommen bei vielen Fahrrädern, vor allem Citybikes und gemütlichen Modellen, Reifen mit Schläuchen zum Einsatz. Diese sind zwar etwas anfälliger für Löcher, dafür aber kostengünstiger als ihre schlauchlosen Kollegen. Tubeless-Reifen kommen, wie der Name schon sagt, ohne Innenschlauch aus und sind deshalb besonders robust gegenüber spitzen Gegenständen und platte Reifen sollen dank ihnen der Vergangenheit angehören. Ist der Reifen aber doch einmal defekt, musst du mit höherem Wartungsaufwand rechnen.

Im Idealfall lässt du den Reifen von einer Fachkraft wechseln. Die HERVIS Expertinnen und Experten in den Stores stehen dir gerne mit Rat und Tat zur Seite und kümmern sich direkt um dein Anliegen. Sollte dir der Reifen aber einmal während einer Tour kaputt gehen, erfährst du in diesem Berater, wie du auch selbst beide Reifen wechseln und korrekt aufpumpen kannst. Damit kann die Fahrradtour direkt weitergehen!

Reifen mit Schlauch wechseln

Radelst du mit einem Citybike oder einer ähnlich gemütlichen Variante durch die Weltgeschichte, fährst du höchstwahrscheinlich auf einem Fahrradreifen mit Schlauch. Diese Modelle sind kostengünstig und zuverlässig, wenn auch etwas anfällig für Beschädigungen. Der Schlauch besteht aus dünnem Gummi, der beispielsweise von einem Nagel oder spitzen Stein durchbohrt werden könnte. Tritt der Fall der Fälle ein oder leidet dein Reifen unter Materialverschleiß, steht ein Wechsel an. Dafür brauchst du folgende Dinge:

  • Neuen Fahrradschlauch
  • Unter Umständen einen neuen Fahrradreifen
  • Luftpumpe
  • Reifenheber-Set
  • Eventuell weiteres Werkzeug, das speziell auf deinen Reifen abgestimmt ist

Hast du alle Gegenstände bereitgelegt, geht es ans Wechseln des Reifens. Dafür gehst du wie folgt vor:

  1. Montiere zuerst den Reifen aus der Halterung. Dafür löst du die Schrauben rechts und links der Gabel und legst den Reifen auf den Boden.
  2. Als Nächstes schraubst du das Ventil auf und lässt so viel Luft wie möglich entweichen. Befinden sich noch mehr Schrauben oder Muttern am Ventil, entferne auch diese und lege sie beiseite.
  3. Drücke nun den Reifen von außen in Richtung der Felgenmitte, und zwar so, als würdest du ihn einfach über die Felge stülpen wollen. Das sollte nicht allzu leicht gelingen, deshalb …
  4. … nimm den Reifenheber aus deinem Reifenheber-Set zur Hand und hebe den Reifen soweit es geht über die Felge. Das andere Ende des Hebers hängst du wie angegeben in einer Speiche der Felge ein. Das wiederholst du mit einem zweiten Reifenheber circa fünf Zentimeter daneben.
  5. Dann schiebst du die beiden Reifenheber immer ein Stückchen weiter und löst so die komplette Seite des Reifens von der Felge.
  6. Nun sollte dein Reifen nur mehr mit einer Seite an der Felge hängen. Suche nun das Ventil und löse es als Erstes aus dem Mantel des Reifen. Danach entnimmst du den kompletten Schlauch.
  7. Um die kaputte Stelle im Schlauch zu finden, pumpst du ihn mit der Luftpumpe erneut auf und hörst auf etwaige Pfeifgeräusche. Sollten keine zu hören sein, kannst du den Schlauch auch in einen Behälter mit Wasser geben. Dort, wo kleine Luftbläschen aufsteigen, befindet sich das Loch.
  8. Zieh den Mantel des Reifen endgültig von der Felge ab und taste innen nach Steinen oder spitzen Gegenständen, die noch im Reifen stecken könnten. Entferne sie gegebenenfalls.
  9. Prüfe auch die Felge auf Fremdgegenstände.
  10. Nun kannst du entweder den Schlauch mit einem Flickzeug reparieren oder einen Ersatzschlauch bereitlegen.
  11. Positioniere den Mantel nun so auf der Felge, dass nur eine Seite fest mit der Felge verbunden ist. Achte dabei unbedingt auf die Laufrichtung des Profils. Entsprechende Markierungen findest du am Mantel und/oder auf der Felge.
  12. Pumpe den Schlauch nur ein wenig auf, sodass er seine Form erhält. Stecke das Ventil zuerst durch die entsprechende Öffnung im Mantel und stecke dann den Rest des Schlauchs zwischen Mantel und Felge.
  13. Nun drückst du die andere Seite des Mantels auf die Felge, wobei du unbedingt beim Ventil starten solltest. Für diesen Schritt benötigst du ein bisschen Fingerspitzengefühl sowie Geduld, aber Übung macht bekanntlich den Meister.
    HERVIS-Profi-Tipp: Achte bei diesem Schritt darauf, dass der Schlauch nicht zwischen Mantel und Felge eingeklemmt wird. So könnten neue Löcher entstehen.
  14. Pumpe nun den Schlauch langsam wieder auf und überprüfe dabei, ob der Schlauch überall gleichmäßig aufliegt und sich der Reifen problemlos mit Luft füllen lässt.
  15. Abschließend montierst du den Reifen wieder und fertig.

Lass dich von der umfangreichen Anleitung nicht abschrecken – nach ein paar Durchgängen hast du den Dreh raus und der Reifen wechselt sich quasi von alleine.

Reifen mit Schlauch richtig aufpumpen

Bei Fahrradreifen werden dir drei Arten von Ventilen begegnen: Sclaverand-, Dunlop- und Schraderventile.

Drei Fahrradventile nebeneinander (von links nach rechts): Sclaverandventil, Dunlopventil und Schraderventil – jeweils mit passendem Ventilkäppchen daneben.

Sclaverand-, Dunlop- und Schraderventil (v.l.n.r.)

Was kompliziert und aufwendig klingt, ist im Prinzip keine Hexerei. Die Unterschiede im Handling sind minimal und in Nullkommanix erklärt:

  • Alle Ventile verfügen über eine Ventilkappe, die vor dem Einfüllen von Luft aufgedreht und beiseite gelegt werden muss.
  • Beim Sclaverand-Ventil, welches vor allem bei Rennrädern zu finden ist, musst du nach der Ventilkappe auch den Kopf des Ventils gegen den Uhrzeigersinn aufdrehen. Er sollte dann lose auf dem Ventil sitzen.
  • Sowohl beim Dunlop- als auch beim Schrader-Ventil ist dieser Schritt nicht notwendig.
  • Setze nun den Schlauch der Fahrradpumpe am Ventil an. Falls die Pumpe über zwei Ausgänge verfügt, ist die kleinere Öffnung für Sclaverand- und Dunlop-Ventile und die größere Öffnung für Schrader-Ventile gedacht.
  • Verfügt die Luftpumpe über einen Hebel, setze diesen vor dem Ansetzen ans Ventil in die "entspannte" Position und schließe den Hebel, sobald er am Ventil sitzt. So wird ein Wegrutschen des Schlauchs verhindert.
  • Pumpe als letzten Schritt langsam Luft in den Reifen und prüfe dabei laufend durch Druck mit der Hand die Härte des Reifens.

HERVIS-Profi-Tipp: Achte beim Kauf einer neuen Fahrradpumpe unbedingt darauf, dass sie für das Ventil deines Fahrrads geeignet ist. Erhältlich sind auch Adapter, die die Luftpumpe für alle Ventile passend und flexibel machen.

Tubeless-Reifen wechseln und aufpumpen

Fahrradreifen ohne Schlauch sind im MTB-Bereich längst gang und gäbe und erfreuen sich in zunehmend mehr Bereichen immer größerer Beliebtheit. Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Sie sind leichter, robuster und liefern weniger Rollwiderstand. Deshalb sind sie auch für die Stadt, wo du schon mal über Glasscherben oder spitze Steinchen rollen könntest, eine gute Wahl. Die Besonderheit an der Dichtheit der Tubeless-Reifen ist die sogenannte Dichtmilch. Die zähe, dickflüssige Paste legt sich zwischen Reifen und Felge und dichtet die Zwischenräume sowie kleinere Schnitte und Löcher ab. Da die Flüssigkeit nach einiger Zeit austrocknet, sollte sie circa alle drei Monate erneuert werden. Hier hält sich der Aufwand aber in Grenzen, da die Flüssigkeit einfach beim Ventil eingefüllt, der Reifen einmal kurz im Kreis gedreht wird und fertig. Erleidet der Reifen aber eine größere Verletzung, kann die Dichtmilch nicht mehr mithalten und der Reifen muss gewechselt werden. Dafür gehst du wie folgt vor:

  1. Grundsätzlich wird ein Tubeless-Reifen sehr ähnlich wie ein herkömmlicher Reifen montiert. Ziehe dafür den Mantel einfach auf die Felge auf. Das gelingt leichter, da du nicht auf den Schlauch im Inneren Acht geben musst.
  2. Der Mantel sollte nun fest, aber nicht zu fest auf der Felge aufliegen. Wichtig ist, dass die Ränder des Mantels genau auf der Felge aufliegen und das spezielle Ventil da ist, wo es hingehört.
  3. Mische warmes Wasser mit ein bisschen Spülmittel und rühre es kräftig durch, sodass es gut schäumt. Diese selbstgemachte Seifenlauge trägst du nun mit einem Pinsel großzügig auf den Reifen auf. Das sorgt dafür, dass er beim Aufpumpen leichter in die dafür vorgesehenen Rillen in der Felge rutscht.
  4. Pumpe als Letztes mit kräftigen Stößen Luft in deinen Tubeless-Reifen. Ein leises Plopp-Geräusch sollte kennzeichnen, dass der Reifen korrekt sitzt.
    HERVIS-Profi-Tipp: Bei Tubeless-Reifen ist das Aufpumpen mit einem Kompressor bedeutend einfacher, da dieser sehr schnell viel Luft in den Reifen gibt.

Dein Reifen ist nun für die erste Fahrt bereit. Möchtest du aber auf Nummer sichergehen, kannst du auch in einen neu aufgezogenen Reifen Dichtungsmilch durch das Ventil einfüllen, den Reifen einmal drehen und leicht schütteln und dann losfahren.

Wie bereits erwähnt, liegt das Geheimnis von Tubeless-Reifen in der Dichtungsmilch. Diese wird einfach durch das Ventil eingefüllt und dichtet so kleinere Risse und Löcher ab. Da die Flüssigkeit aber nach einiger Zeit austrocknet, sollte ungefähr alle drei Monate nachgefüllt werden. Wie viel Dichtungsmilch in den Reifen soll, hängt von der Breite der Reifen ab - bei schmäleren Reifen reichen 30 bis 45 Milliliter und bei breiteren MTB-Reifen müssen schon mal 60 bis 90 Milliliter in den Reifen. Eine genaue Angabe findest du direkt am Produkt.

Falls du trotz dieser Anleitung zur Sicherheit die Profis ran lassen willst, vereinbare einfach online einen Termin zum Bike Service in einem HERVIS Store in deiner Nähe.

Sind deine Fahrradreifen wieder fit, kann die nächste Fahrradtour kommen. Achte auch auf die richtige Fahrradbekleidung, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Hast du dich noch nicht entschieden, welcher Fahrradtyp der Richtige für dich ist? In unserer Fahrrad-Kaufberatung findest du alle Informationen, um die richtige Entscheidung treffen zu können.

HAFTUNGSAUSSCHLUSS:

Diese Tipps und Infos haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir eine Haftung dafür nicht übernehmen können.

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