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Die richtigen Fahrradbremsen finden

Nahaufnahme einer Hand am  Lenker eines Fahrrads; die Hand greift den Bremshebel.

Fahrradbremsen haben die Aufgabe, dich und andere Verkehrsteilnehmer:innen vor Unfällen oder Zusammenstößen zu bewahren. Damit das funktioniert, müssen die Bremsen nicht nur korrekt eingestellt und gewartet, sondern auch für deinen Fahrradtyp geeignet sein. Im folgenden Beitrag klären wir unter anderem folgende Fragen:

  • Welche Arten von Fahrradbremsen gibt es und für welche Fahrradtypen passen sie?
  • Was sind Vor- & Nachteile von Felgenbremsen?
  • Was sind Vor- & Nachteile von Scheibenbremsen?
  • Was muss ich noch über Bremsen wissen?

Welche Arten von Fahrradbremsen gibt es?

Prinzipiell unterscheiden wir zwischen drei Arten von Fahrradbremsen: Die beiden am häufigsten verwendeten sind die Felgenbremse und die Scheibenbremse (auch Nabenbremse genannt), etwas seltener wird die Rücktrittbremse genutzt. Alle drei Modelle haben eigene Eigenschaften und sind für verschiedene Fahrradtypen passend. 

Felgenbremse: Standard bei Citybikes & Rennrädern

Nahaufnahme des Vorderrads eines Fahrrads mit neu montierter Felgenbremse; zwei schwarze Bremsarme greifen seitlich an die Felge, der Reifen hat ein grobstolliges Profil, sichtbar sind auch der weiße Rahmen und Metallkomponenten.

Felgenbremsen sind die mit Abstand am häufigsten verwendeten Bremsen bei Rädern und erreichen ihre Wirkung durch das Aufdrücken der Bremsbeläge auf die Felgenflanken des Laufrads. Dabei entsteht Reibung, die die Bremswirkung veranlasst. Felgenbremsen werden deswegen so häufig verwendet, da man sie für mehrere Typen für Räder nutzen kann und sie zudem günstiger, leichter und weniger wartungsintensiv als Scheibenbremsen sind.

Insbesondere auf befestigten Straßen und bei trockenem Wetter sind Felgenbremsen in der Regel sehr zuverlässig, doch bei Feuchtigkeit und Dreck kann die Bremsleistung nachlassen. Das liegt daran, dass sich Schmutz und Feuchtigkeit zwischen Bremsbelägen und Felge sammeln können und die Bremsleistung dadurch verringert wird. Im schlimmsten Fall kann das dazu führen, dass man das Fahrrad während des Bremsvorgangs nicht mehr kontrollieren kann. Daher ist es wichtig, mit einer Felgenbremse nicht in unwegsamem Gelände unterwegs zu sein und stets auf die Witterung zu achten. 

Innerhalb der Felgenbremsen unterscheidet man noch zwischen Zangenbremsen und Cantilever-Bremsen. Erstere weisen sich durch einen zangenartigen Mechanismus aus, der den Bremsschuh nach innen bewegt. Sie werden oft auch als Seitenzugbremsen bezeichnet, da die Bremsarme bei diesem Typ lang genug sein müssen, um über den Reifen zu reichen. Der Aufbau der Bremse bildet eine Einheit, die im Gesamten funktioniert, was im Gegensatz zur Cantilever-Bremse steht. Dort arbeitet jeder Bremsarm für sich auf jeder Seite der Felge. Dieses Modell kann nur auf Rädern montiert werden, bei denen eine entsprechende Halterung am Rahmen angebracht ist. Diese Halterung wird oft auch als “Canti-Sockel” bezeichnet.

Bei Cantilever-Bremsen unterscheidet man noch vier weitere Modelle:

  • V-Brake: Seit den 1990er-Jahren werden auf den meisten Fahrrädern V-Brake-Bremsen verwendet, deren Name sich von der V-förmigen Ausgangsstellung ableitet. Das liegt daran, dass der Zug der Bremse von der Seite kommt und nicht aus der Mitte. Das erhöht die Hebelwirkung deutlich und trägt zu einer verbesserten Sicherheit im Straßenverkehr bei. 
  • Mittelzug-Bremsen: Bei diesem Modell wird der Bremszug in der Mittellinie des Fahrrads nach unten geführt. Für diese Bremsen eignen sich Bremshebel mit einem kurzen Zug und hoher Bremskraft, was den Bremsweg verkürzt — für Fahrten in der Stadt besonders sinnvoll!
  • U-Brake: Die U-Brake ist eine weitere Mittelzugbremse, bei der sich die Bremsarme über dem Reifen kreuzen, sodass der linke Bremsschuh vom rechten Querzug bewegt wird. U-Brakes waren vor allem in den 1980er-Jahren an Mountainbikes populär, wurden mittlerweile aber fast komplett von den klassischen Cantilever-Bremsen und den V-Brakes verdrängt, da diese eine bessere Bremsleistung aufweisen.
  • Roller-Cam-Bremse: Bei diesen Modellen sind die Bremsarme sägezahnartig geformt, was die Hebelwirkung erhöht. Außerdem haben Roller-Cam-Bremsen den Vorteil, dass sie nicht seitwärts über den Rahmen hinausgehen und das Rad als Ganzes somit schmaler wird. Ein Nachteil dieses Modells ist, dass sie aufgrund der Konstruktion mit einem dreiseitigen Exzenter (= eine Vorrichtung, die eine Bewegung in eine andere konvertiert), schwer auszutauschen ist. 

Die folgende Tabelle listet Vorteile und Nachteile der Felgenbremse auf einen Blick auf:

Vorteile

Nachteile

Geringeres Gewicht

Schnellerer Verschleiß

Geringerer Preis

Möglicherweise schlechtere Leistung bei Feuchtigkeit und Dreck

Verschiedene Modelle zur Auswahl

Dreck bleibt länger an der Bremse haften

   

Überhitzungsgefahr bei längeren Abfahrten

   

Hohe Handkraft für Bremsleistung notwendig

Scheibenbremse: Treuer Begleiter bei Mountain-, Trekking-, Fitness- und Crossbikes

Nahaufnahme einer Scheibenbremse an einem Fahrrad; gut sichtbar sind Bremsscheibe mit Befestigungsschrauben, Bremssattel am Gabelholm sowie Speichen und Teile des Rahmens im Hintergrund.

Der Gegenspieler der Felgenbremse ist die Scheibenbremse. Dabei wird eine Scheibe an der Vorder–  bzw. Hinterradnabe montiert, die sich mit dem Rad dreht. Betätigst du den Bremshebel, packt ein Kolben an der Scheibe zu und bremst so das Rad ab. Im Gegensatz zur Felgenbremse ist eine Scheibenbremse bei Feuchtigkeit und Dreck weiterhin zuverlässig und besser dosierbar. Vorteilhaft ist zudem, dass Scheibenbremsen allgemein als wartungsarm gelten und daher eine lange Lebensdauer aufweisen.

Grundsätzlich gilt, dass Scheibenbremsen besonders dann sinnvoll sind, wenn eine höhere Bremsleistung gefordert wird. Dies ist insbesondere bei Fahrten im Gelände der Fall, wenn die Geschwindigkeit bei Stock und Stein reguliert werden muss. Bei Scheibenbremsen wird zwischen mechanischen und hydraulischen unterschieden:

  • Mechanische Scheibenbremse:
    Sie besteht aus einem Bremshebel, einem Bremssattel und zwei Bremsbelägen. Durch den sogenannten Bowdenzug (auch Bremsinnenzug genannt) sind der Bremshebel und der Bremssattel miteinander verbunden. Wenn du den Bremshebel betätigst, wird die Bewegung über diesen Zug weitergeleitet. Das hat zur Folge, dass die Bremsbeläge zusammengedrückt werden und auf die Bremsscheibe wirken, was die Fahrgeschwindigkeit verringert.
  • Hydraulische Scheibenbremse:
    Beim hydraulischen Modell wird die Kraft über eine Bremsflüssigkeit (zumeist Mineralöl oder Auto-Bremsflüssigkeit) übertragen. Die Bremsen arbeiten mit zwei Kolben, die von beiden Seiten symmetrisch auf die Bremsscheibe drücken. Hydraulische Bremsen sind aufgrund ihrer Funktionsweise sehr zuverlässig, brauchen für die Wartung aber Spezialwerkzeug, da die Komponenten zum Teil schwer zugänglich verbaut sind.

Die folgende Tabelle listet Vorteile und Nachteile der Scheibenbremse auf einen Blick auf:

Vorteile

Nachteile

Höhere Bremsleistung (auch bei Nässe)

Gewicht: Scheibenbremsen sind schwerer 

Weniger Handkraft für die Bremsleistung nötig

Preis: Scheibenbremsen sind teurer 

Felgen überhitzen bei längeren Abfahrten nicht so leicht

Stärkere Belastung von Naben und Speichen aufgrund der Bauweise

Längere Lebensdauer 

Scheibenbremsen entfalten erst nach 100 - 150 Kilometern die richtige Bremswirkung

Wartungsärmer

Spezialwerkzeug bei Wartung nötig

Schmutz & Dreck bleibt nicht so leicht am Material haften

  

Rücktrittbremse: Veraltet und doch aktuell

Sie gilt meist als veraltet, ist aber nach wie vor im Einsatz. Die Rede ist von der Rücktrittbremse, die insbesondere noch bei Citybikes oder bei Kinderrädern zum Einsatz kommen. Der Grund liegt unter anderem darin, dass diese äußerst robust, zuverlässig und wartungsarm sind. Vor allem für Menschen, die die volle Handkraft nicht mehr entfalten können, kann eine Rücktrittbremse sinnvoll sein, da man hier den Beinen die Arbeit überlässt.

Fahrradbremsen allgemein: Was muss ich noch wissen?

Bemerkst du ein Problem mit deinen Bremsen, ist es wichtig, Fachpersonal aufzusuchen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Bremsleistung nachlässt oder du sichtbare Abnutzungen oder Schäden an den Bremsen entdeckst. Bei einer Bremse ist die Zuverlässigkeit das Wichtigste, um Unfälle und Stürze zu vermeiden. Daher ist davon abzuraten, eine Fahrradbremse ohne Ausbildung selbst zu reparieren oder zu justieren.

Die Wahl der Bremse bleibt am Ende natürlich immer dir überlassen. Zwar werden bei Citybikes häufiger Felgenbremsen verwendet und bei Mountainbikes Scheibenbremsen, aber beide Modelle haben zahlreiche Vorteile und Nachteile. 

In unserem Radberater findest du weitere Infos rund um das Thema Fahrrad. Weitere sinnvolle Infos rund um das Thema Fahrrad findest du in unserem Radberater. Dort erfährst du alles zum Thema Fahrradhelm, Fahrradsattel, Fahrradgröße und vieles mehr. 

HERVIS-Profi-Tipp: Unsere Expertinnen und Experten beraten dich gerne zur Wahl der richtigen Bremse, die du dann direkt in unseren HERVIS Stores bestellen kannst.

HAFTUNGSAUSSCHLUSS:

Diese Tipps und Infos haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir eine Haftung dafür nicht übernehmen können.

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