Rückenprotektor-Kaufberatung: Extra sicher auf den Pisten unterwegs
Die meisten Skifahrer:innen, die auf unseren Pisten und abseits davon unterwegs sind, tragen bereits einen Skihelm – je nach Bundesland und Alter verpflichtend oder freiwillig. Das ist eine äußerst positive Entwicklung, denn schon jetzt werden durch die zusätzliche Schutzmaßnahme viele Verletzungen verhindert oder abgeschwächt. Allerdings trägt nur ein Bruchteil der Wintersportler Schutzequipment, das über den Helm hinausgeht – zum Beispiel einen Rückenprotektor. Viele der Verletzungen, die man sich beim Skifahren zuzieht, sind Verletzungen der Wirbelsäule und diese sind meistens schwerwiegend und können mit geeigneter Schutzausrüstung auch weitestgehend verhindert werden.
Welche Funktionen hat ein Rückenprotektor?
Die Hauptfunktion eines Rückenprotektors liegt auf der Hand – er soll vor Verletzungen schützen. Sieht man sich diese Funktion aber genauer an, ergeben sich drei Hauptaufgaben des Protektors:
- Schutz vor "stumpfen Verletzungen": Bei einem Sturz wirken starke Kräfte auf deinen Körper ein, die ein Protektor großflächig über den ganzen Rücken verteilt und somit signifikant abschwächt.
- Schutz vor "spitzen Verletzungen": Nicht nur Stürze, sondern auch spitze Äste oder Steine stellen, vor allem im Gelände, ein großes Verletzungsrisiko dar. Ein Rückenprotektor schützt dich vor Stichverletzungen und ermöglicht dir noch mehr Freiheit abseits der Piste.
- Stabilisation der Wirbelsäule: Durch die Unterstützung am Rücken bekommst du eine gerade und aufrechte Haltung, die helfen kann, die Balance besser zu halten.
Welche Arten von Protektoren gibt es?
Um den vielseitigen Anforderungen an Schutzausrüstung fürs Skifahren gerecht zu werden, gibt es Protektoren in unterschiedlichen Formen und Ausführungen:
- Rückenprotektoren:
Die klassischen Rückenprotektoren kommen auch oft beim Motorradfahren und anderen Speed-Sportarten zum Einsatz. Sie stützen und stabilisieren die Wirbelsäule und werden meistens durch elastische Gurte auf den Schultern und um den Bauch befestigt. - Protektorenwesten:
Die enganliegenden Westen sind mit einem integrierten Hartschalen-Protektor oder Soft-Protektoren ausgestattet und schützen dank ihrer perfekten Passform zuverlässig vor Sturzverletzungen. Dadurch, dass sie über die Schultern reichen und meistens vor dem Körper geschlossen werden, bieten sie auch Schutz für die Schlüsselbeine, deren Verletzung besonders schmerzhaft sein kann. Die hohe Bewegungsfreiheit macht sie zur perfekten Wahl für Freerider. - Protektorenhosen:
Besonderen Schutz für die Hüfte bieten Protektorenhosen, die wie herkömmliche Shorts aussehen, aber mit extra Schutzpolstern an den Seiten ausgestattet sind. - Zusätzliche Ellbogen- und Knieprotektoren:
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, investiert in zusätzliche Ellbogen- und Knieprotektoren, die man auch von anderen Sportarten kennt. Besonders bei Abenteuern im Gelände oder Sprüngen im Funpark sind die Ellbogen und Knie hoher Verletzungsgefahr ausgesetzt. Manche Herstellerfirmen bieten auch Jacken mit integrierten Protektoren an. - Handgelenkprotektoren:
Zusätzlicher Schutz schadet nie und das gilt auch für die Hände. Spezielle Schienen, die direkt in den Handschuh eingenäht werden, sorgen dafür, dass die Handgelenke geschützt sind, wenn du beispielsweise eine Stange in der Slalom-Abfahrt wegdrückst. Auch im Gelände machen Handschuhe mit eingebauten Protektoren Sinn, um Verletzungen zu verhindern. Bei Stürzen schützen sie dich vor häufig auftretenden Handgelenksbrüchen.
Wie muss ein Rückenprotektor sitzen?
Der optimale Sitz des Rückenprotektors ist extrem wichtig, da unpassende Schutzausrüstung den gegenteiligen Effekt haben und dich verletzen kann. Ein beispielsweise zu großer Rückenpanzer kann bei einem Sturz nach oben rutschen und dich im Genick verletzen. Übrigens: Du erkennst einen zu großen beziehungsweise zu langen Protektor daran, dass er beim Sitzen nach oben rutscht.
Kommt es zur Größe des Protektors, ist es wichtig, dass der gesamte Rücken bis hinunter zum Steißbein bedeckt ist. Im besten Fall bedeckt er zusätzlich die Schulterblätter.
Bei der passenden Konfektionsgröße kann deine normale Kleidergröße ein Anhaltspunkt sein. Diese Orientierung sollte aber keinesfalls die persönliche Anprobe ersetzen, denn nur so kannst du ganz sicher sein, dass du die richtige Größe wählst und dich auch wirklich wohl fühlst. Denke daran, deine Skiunterwäsche und auch Jacke und Hose zur Anprobe mitzunehmen. So kannst du sicher sein, dass der Protektor einerseits über die Skiunterwäsche und andererseits unter die restliche Kleidung passt.
Der Protektor sollte eng anliegen, aber niemals einschneiden oder deine Bewegungsfreiheit einschränken. Bewege dich bei der Anprobe in alle Richtungen, schwinge die Arme auf und ab, gehe in die Hocke und mache alle Bewegungen, die typisch für das Skifahren sind.
Bedenke auch, dass jedes Gramm weniger, mit dem du auf der Piste unterwegs bist, von Vorteil ist. Entscheide dich deshalb vorzugsweise für ein besonders leichtes Modell.
Da du den Rückenprotektor den ganzen Tag über eng am Körper trägst, solltest du die optimale Durchlüftung und Atmungsaktivität nicht außer Acht lassen. Kommst du ins Schwitzen, sollte die Feuchtigkeit gut abtransportiert werden, damit du anschließend nicht frierst.
Wichtig ist, dass du dich auch mit Rückenprotektor und Helm nicht selbst überschätzt und dir bewusst bist, wo deine persönlichen Grenzen liegen. Dann steht einem unterhaltsamen und sicheren Tag auf und abseits der Piste nichts mehr im Weg!
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