Skitourengehen mit Kindern
Wer das ultimative Wintererlebnis Skitourengehen einmal ausprobieren möchte oder dem Sport bereits verfallen ist, wird es früher oder später auch seinen Kindern nicht vorenthalten wollen. Man wird sich also mit der Frage befassen, ob Skitourengehen mit Kindern möglich ist und was es dabei zu beachten gilt. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete und mit diesem Beitrag möchten wir dich mit den wichtigsten Infos und Tipps ausstatten. So steht einem wunderbaren Wintererlebnis nichts mehr im Wege.
Ab wann können Kinder Skitouren gehen?
Es empfiehlt sich, dass die Kleinen zunächst lernen, sattelfest im Skifahren zu sein. Gib ihnen Zeit, das Skifahren auf einer klassischen Skipiste zu lernen. Sobald sie in der Lage sind, einen präparierten Hang sicher herunterzukommen, sind sie in der Regel auch schon bereit für das etwas anspruchsvollere Skitourengehen. Etwa ab dem achten Lebensjahr kann man es mit einer kleineren, einfachen Skitour versuchen. Bei Kindern ab etwa zehn Jahren können Touren auf naheliegende Gipfel angedacht werden. Die Strecke kann dann etwa eineinhalb Stunden dauern und rund 400 Höhenmeter betragen. Geht es lieber etwas langsamer an, immerhin ist das Hinaufwandern per Ski ziemlich anstrengend.
Welche Ausrüstung benötigen meine Kinder?
Die richtige Ausrüstung ist essentiell für den Erfolg der gemeinsamen Skitour. Passende Skitourenschuhe vermeiden Blasen an den Füßen, der Tourenski sollte nicht zu schwer sein und das Fell richtig kleben. Geringes Gewicht und leichte Bedienbarkeit sind die Hauptkriterien für ein gutes Skitouren-Set, ganz besonders für Kinder.
Skitouren-Sets für Kinder
Noch nicht lange gibt es sie, doch endlich geht es auch für die Jugend aufwärts mit eigenen Skitouren-Sets. Wenn sich abzeichnet, dass Skitouren im Rahmen der Familie häufiger vorkommen werden, lohnt sich eine Anschaffung allemal – schließlich haben Kinder und Jugendliche andere Anforderungen an Ski und Bindung als Erwachsene. Die Skitourenbindung sollte einen niedrigen Auslösewert haben, damit sie sich im Fall eines Sturzes öffnet – auch wenn Junior-Tourengehende beispielsweise nur 30 Kilo wiegen. Die Bindung sollte optimal auf Gewicht, Größe und Können angepasst werden können. Auch eine unkomplizierte Handhabung ist erstrebenswert. Ski, Bindung und Felle im Set gekauft haben den Vorteil, dass sie perfekt aufeinander abgestimmt werden können.
Alpinski mit Adapter
Wer erst einmal austesten möchte, ob das Tourengehen den Kleinen überhaupt Spaß macht, kann auf Kinder-Alpinski mit Tourenadaptern zurückgreifen. Der entsprechende Alpinskischuh sollte im besten Fall einen Gehmechanismus haben, ansonsten müssen die oberen Schnallen offen gelassen werden, um ein Gehen zu ermöglichen. Manche Herstellerfirmen bieten zuschneidbare Klebefelle an, so können sie an die Größe der Alpinski angepasst werden.
HERVIS Profi-Tipp: Für das erste Ausprobieren eignen sich die Alpinski aus dem Vorjahr gut, denn es empfiehlt sich ohnehin eine etwas kürzere Skilänge für das Skitourengehen. Die Kleinen wachsen sehr schnell und zu lange oder schwere Ski würden sich rasch als echte Spaßbremsen entpuppen.
Was gilt es beim Skitourengehen mit Kindern zu beachten?
Zunächst sei gesagt, dass sowohl der Grad der Anstrengung als auch jener der Verantwortung höher ist als beim klassischen Skifahren auf einer Piste. Daher ist es wichtig, sich gut vorzubereiten. Setze dich mit den Gefahren auseinander, die im alpinen Gelände auf Skitourengeher warten können und entscheide dich für das richtige Equipment für dich und deine Lieben.
Verantwortungsvoll am Berg
Das Skitourengehen mit Kindern sollte zunächst auf gesicherten Pisten geübt werden. So kann man ruhigen Gewissens ins Gelände gehen, sobald man das Gefühl hat, dass sie gut genug vorbereitet sind. Bitte beachte: Beim Skitourengehen gibt es vor allem eine Gefahr, die keinesfalls unterschätzt werden darf – die Lawine. In unserem Sicherheitsguide finden sich wichtige Infos zu Lawinen und andere Aspekte in Bezug auf die Sicherheit am Berg.
HERVIS Profi-Tipp: Für Skitouren mit Kindern raten wir dir zunächst zu Pistentouren. Hier können die Kinder auf gesichertem Gelände das Skitourengehen für sich entdecken.
Tourenplanung
Ziehe für die Tourenplanung Karten, Apps, den Wetterbericht und wenn gewünscht auch einen Skitourenführer zur Rate. Lasse außerdem die Kinder mitplanen, so sind sie mit einbezogen und wissen genau, was auf sie zukommt. Plane die Tour so, dass ihr – je nach Kondition und Alter des Kindes – nicht mehr als 250 bis 300 Höhenmeter pro Stunde zurücklegen müsst. Aufgrund der kürzeren Beine und Ski sowie dem geringeren Gewicht von Kindern, sollten steile Hänge und eisige Bedingungen vermieden werden.
Ausreichend Pausen einlegen und für genügend Spaß sorgen
Um dich und deine Kinder bei Laune zu halten, ist es empfehlenswert, immer wieder Pausen einzulegen. Sorge für genügend Flüssigkeit und Nahrung, so bleiben alle die ganze Tour über kräftig und konzentriert.
HERVIS Profi-Tipp: Warme isotonische Getränke oder Tee bringen mehr Energie, als kalte Getränke.
Die Pausen können außerdem dazu genutzt werden, die Stimmung hoch zu halten. Wenn die Kinder Spaß an der Tour haben, wird der Familienausflug für alle ein Genuss. Beobachtet gemeinsam Tierspuren, die sich durch die märchenhafte Winterlandschaft ziehen und erzählt euch Geschichten. Legt lieber ein paar Pausen mehr ein, dafür aber von kürzerer Dauer. So können sich die Kleinen erholen, kühlen aber nicht aus.
In unserem Winterberater findest du wichtige Infos zu Themen wie Bekleidung für Skitouren, Sicherheit am Berg und unseren Skitouren-Anfängerguide. Viel Spaß beim Lesen!
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