Wie stellt man Ski richtig ein?
Die richtige Einstellung der Skibindung ist entscheidend für deine Sicherheit. Sie muss individuell auf dein Körpergewicht, deine Körpergröße, den Fahrstil, die Sohlenlänge deiner Skischuhe sowie gegebenenfalls dein Alter abgestimmt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass sich die Bindung im Ernstfall korrekt löst. Wir empfehlen dir, die Einstellung regelmäßig beim Fachservice in einem HERVIS Store durchführen zu lassen.
Was ist der Z-Wert bzw. DIN-Wert bei der Skibindung?
Der Z-Wert (auch DIN-Wert genannt) definiert die Auslösekraft der Bindung. Er sorgt dafür, dass sich der Skischuh bei einem Sturz von der Skibindung löst – nicht zu früh, aber auch nicht zu spät. Ein falsch eingestellter Z-Wert kann das Risiko für Verletzungen deutlich erhöhen. Lass ihn daher unbedingt von Profis überprüfen, zum Beispiel im Rahmen unserer Bindungsmontage.
Wie berechne ich meinen richtigen Z-Wert?
Zur Berechnung deines Z-Wertes brauchst du genaue Angaben zu:
- Körpergewicht (z.B. 70 kg)
- Körpergröße (z.B. 175 cm)
- Fahrkönnen (Anfänger, Fortgeschrittener, Experte)
- Sohlenlänge deines Skischuhs (z.B. 315 mm)
Anhand dieser Daten wird dein Z-Wert nach einer standardisierten Tabelle (nach ISO 11088) ermittelt. Das klingt erstmal kompliziert, lässt sich aber in ein paar Schritten zusammenfassen.
- Einstufung nach Körpergewicht – das ergibt eine sogenannte Einstiegskategorie
- Anpassung durch Körpergröße – ist diese deutlich höher oder niedriger als “typisch” fürs Gewicht, wird die Kategorie ggf. nach oben oder unten korrigiert. Bei einer Körpergröße von 175 cm bleibt die Kategorie unverändert.
- Die Sohlenlänge wird ebenfalls kategorisiert und anschließend mit der bisherigen Einstufung abgeglichen.
- Fahrkönnen berücksichtigen – Anfänger:innen werden eine Kategorie herabgestuft (für mehr Sicherheit), Experten eine hochgestuft (für mehr Kontrolle). Ist der/die Skifahrer:in fortgeschritten, wird keine Änderung der Kategorie vorgenommen. (Das Fahrkönnen dient als Korrekturfaktor – nachdem man den Tabellenwert ermittelt hat – und wird typischerweise nicht direkt in der Tabelle selbst abgebildet)
- Jetzt wird in der Z-Wert-Tabelle die Schnittstelle zwischen den Kategorien und der Sohlenlänge gesucht – das ergibt z.B. einen Z-Wert von 5,0.
Gewicht (kg) | Größe | Sohlenlänge (mm) | |||||
bis 250 | 251-270 | 271-290 | 291-310 | 311-330 | > 330 | ||
10-13 | 0,75 | 0,75 | |||||
14-17 | 1,00 | 1,00 | 0,75 | ||||
18-21 | 1,50 | 1,25 | 1,00 | ||||
22-25 | 1,75 | 1,50 | 1,50 | 1,25 | |||
26-30 | 2,25 | 2,00 | 1,75 | 1,50 | 1,50 | ||
31-35 | 2,75 | 2,50 | 2,25 | 2,00 | 1,75 | 1,75 | |
36-41 | 3,50 | 3,00 | 2,75 | 2,50 | 2,25 | 2,00 | |
42-48 | <148 | 3,50 | 3,00 | 3,00 | 2,75 | 2,50 | |
49-57 | 149-157 | 4,50 | 4,00 | 3,50 | 3,50 | 3,00 | |
58-66 | 158-166 | 5,50 | 5,00 | 4,50 | 4,00 | 3,50 | |
67-78 | 167-178 | 6,50 | 6,00 | 5,50 | 5,00 | 4,50 | |
79-94 | 179-194 | 7,50 | 7,00 | 6,50 | 6,00 | 5,50 | |
Ab 95 | >195 | 8,50 | 8,00 | 7,00 | 6,50 | ||
10,00 | 9,50 | 8,50 | 8,00 | ||||
11,00 | 11,00 | 10,00 | 9,50 |
So könnte dein Z-Wert aussehen:
Eine fortgeschrittene Skifahrerin wiegt 60 kg und ist 170 cm groß. Sie trägt Skischuhe in Größe 38, was einer ungefähren Sohlenlänge von 275 mm entspricht.
- Körpergewicht 60 kg → Einstiegskategorie: 58–66 kg
- Körpergröße 170 cm → größer als der Normbereich →Kategorieänderung bewirkt einen Sprung in die nächste Zeile
- Sohlenlänge 275 mm → Kategorie: 271–290 mm
- Fahrkönnen: Fortgeschritten → keine Änderung der Kategorie
Laut Tabelle ergibt sich daraus ein Z-Wert von 6,00.
Diese Werte können auch mithilfe eines Online-Rechners ermittelt werden. Alternativ übernehmen wir das gerne für dich in unserem Skiservice.
Was passiert, wenn der Z-Wert falsch eingestellt ist?
- Zu niedriger Z-Wert: Die Bindung löst zu leicht – erhöhte Sturzgefahr.
- Zu hoher Z-Wert: Die Bindung löst zu spät – erhöhtes Verletzungsrisiko.
Wie stelle ich die Sohlenlänge an der Skibindung ein?
Die Skibindung muss exakt an die Länge der Skischuhsohle angepasst werden. Nur so kann der Schuh korrekt einrasten:
- Finde zuerst die Schuhgröße (in Millimetern) heraus. Die Maßeinheit steht meistens unten auf der Seite deines Skischuhs.
- Im weiteren Schritt lege deine Ski auf eine flache Oberfläche, sodass die Bindung nach oben zeigt. An der Hinterseite der Bindung befindet sich ein Hebel – hebe und halte diesen nach oben.
- Sobald der Hebel angehoben ist, kannst du den hinteren Teil der Bindung verschieben. Führe ihn so lange auf oder ab, bis du die Markierung auf die richtige Größespanne bringst.
- Nun wiederholst du dasselbe an der Vorderseite der Bindung.
- Nachdem die Bindung nun eingestellt ist, stecke die Spitze deine Skischuhs in den vorderen Teil der Bindung, und drücke die Ferse nach hinten, bis es klickt und einrastet.
- Im weiteren Schritt, steckst du einen Schraubendreher in den vorderen Teil der Bindung und löst damit die Schraube, bis sich die Platte unter der Spitze des Schuhs nach hinten bewegt. Lege dann ein Papier zwischen Platte und Schuh und ziehe die Schraube solange fest, bis ein Widerstand beim Herausziehen des Papiers spürbar ist.
- Stelle die DIN-Einstellung vorne an der Bindung ein, indem du die seitliche Schraube drehst – den aktuellen Wert siehst du im kleinen Sichtfenster unter der Skischuhspitze.
- Wiederhole den vorherigen Schritt am hinteren Teil der Bindung, indem du die DIN-Einstellung über die Schraube anpasst – den aktuellen Wert siehst du im kleinen Sichtfenster unter der Skischuhferse; achte darauf, die Schraube nicht zu fest anzuziehen, da eine zu hohe Einstellung gefährlich sein kann.
Wie erkenne ich, ob die Bindung richtig eingestellt ist?
Eine korrekt eingestellte Bindung hält den Schuh sicher, löst aber bei einem Sturz zuverlässig aus. Ein sicheres Zeichen für die korrekte Einstellung ist der Prüfbericht eines Fachhändlers. Mit speziellen Geräten kann unser Service-Team exakt feststellen, ob die Bindung richtig eingestellt ist. Vereinbare dazu einfach einen Termin in einem unserer HERVIS Stores.
Kann und sollte ich meine Skibindung selbst einstellen?
Die manuelle Einstellung ist theoretisch möglich – sie erfordert jedoch technisches Wissen und ein hohes Maß an Sorgfalt. Für eine sichere Nutzung empfehlen wir, die Bindung jährlich durch Fachpersonal überprüfen zu lassen – im Rahmen des HERVIS Skiservice werden deine Ski mithilfe modernster Prüfgeräte und erfahrenen Servicetechnikern eingestellt.
Wann und wie oft sollte ich meine Bindungen überprüfen lassen?
Lass deine Skibindungen vor jeder Saison und zusätzlich nach längerer Lagerung oder einem schweren Sturz überprüfen. So gehst du auf Nummer sicher und vermeidest technische Defekte oder Fehlfunktionen auf der Piste.
Brauche ich für Leihski eine persönliche Einstellung?
Unbedingt! Auch bei Leihski muss die Skibindung auf dich persönlich eingestellt werden. Das betrifft alle relevanten Werte wie Gewicht, Schuhgröße, Fahrkönnen usw. – ganz gleich, ob du Anfänger:in oder Profi bist.
Wenn du dir bei der Bindungseinstellung unsicher bist oder einen zuverlässigen Check machen lassen willst: HERVIS ist dein Partner für Winterservices – von der Bindungsmontage bis zum kompletten Skiservice. Besuche uns einfach in einem unserer Stores oder informiere dich online. Und für all jene, die lieber auf einem statt zwei Brettern die Pisten erobern, bieten wir auch einen Snowboardservice an.
HAFTUNGSAUSSCHLUSS:
Diese Tipps und Infos haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir eine Haftung dafür nicht übernehmen können.