Welche Funktionsunterwäsche ist die beste? Ein Leitfaden für Skifahrer:innen
Für Ski-Enthusiast:innen ist Funktionsunterwäsche ein essentielles Kleidungsstück, ob beim alpinen Skifahren, bei Skitouren oder auch für winterliche Aktivitäten abseits der Piste. Der richtige Baselayer kann den Unterschied zwischen Komfort und Kälte machen und ist essentiell für die körperliche Leistungsfähigkeit. Außerdem sorgt er dafür, dass der Körper in jeder Situation angenehm temperiert bleibt und Feuchtigkeit effektiv abtransportiert wird, was besonders bei intensiven Skifahrten und wechselhaften Wetterbedingungen in den Bergen entscheidend ist. Doch welche Funktionsunterwäsche eignet sich am besten für die unterschiedlichen Anforderungen beim Skifahren?
Das macht gute Funktionsunterwäsche aus: Worauf du achten solltest
Den Fahrtwind im Gesicht, die Kälte auf der Haut, trockene Lippen und angespannte arbeitende Muskeln – Skisportler:innen kennen diese Empfindungen nur zu gut. Auch die schweißtreibende Anstrengung gehört dazu: Das ist auch gut so, denn Schweißdrüsen regulieren unsere Körpertemperatur und halten sie konstant auf 37 Grad Celsius. Bewegst du dich, heizt sich dein Körper weiter auf. Nun kommen die Schweißdrüsen ins Spiel: Dein Schweiß verdampft und tritt zusammen mit der überschüssigen Körperwärme nach außen aus. Dein Körper führt diesen Kreislauf fort, solange noch Feuchtigkeit (an der Bekleidung) verdampfen kann. Dein Wärmehaushalt bleibt ausgeglichen, solange du in Bewegung bleibst und so Wärme produzierst.
Kommst du jedoch in den Stillstand – für eine kurze Verschnaufpause oder die Gipfelrast beispielsweise – fährt dein Kreislauf runter und du produzierst weniger Wärme. Beim Skifahren, wo mehrere Kleidungsschichten getragen werden, bleibt die Feuchtigkeit auf der Haut, was schnell zu einem unangenehmen Frösteln führen kann. Um diesem “post exercise chill” entgegenzuwirken, kommt Funktionsunterwäsche ins Spiel: Sie sorgt bei intensiven Abfahrten dafür, dass deine Körpertemperatur konstant bleibt und die Feuchtigkeit effizient abgeleitet wird, wodurch der Kälte-Effekt vermieden wird. Hochwertige Funktionsunterwäsche punktet mit optimaler Funktion, Passform und Material:
- Funktion: Sie sollte wärmen oder kühlen, je nach Anforderung, Feuchtigkeit schnell abtransportieren und atmungsaktiv sein. Besonders beim Skisport sind schnell trocknende Materialien wichtig, um den Körper vor Auskühlung zu schützen.
- Passform: Funktionsunterwäsche sollte eng anliegen, ohne einzuengen oder zu scheuern. Flachnähte und ergonomische Schnitte bieten hohen Komfort und verhindern Reibung bei bewegungsintensiven Abfahrten.
- Material: Die Materialwahl hängt vom Ski-Stil und der Aktivitätsintensität ab. Merinowolle eignet sich als Allrounder, während Kunstfasern für intensive Aktivitäten und Materialmixe für vielseitige Einsatzgebiete wie Skifahren, bei wechselhaftem Wetter oder Skitouren, ideal sind.
Ski- und Thermounterwäsche
An kalten Wintertagen kommt es besonders auf einen warmen Baselayer an. Er stellt die Schicht unter deiner Outdoorjacke und Outdoorhose dar und sorgt für ein gutes Wohlbefinden. Wenn er nicht gut genug isoliert oder atmungsaktiv ist, gerätst du schnell ins Schwitzen und verkühlst dich umso schneller. Funktionsunterwäsche mit einem hohen Anteil an Merinowolle oder einem Materialmix aus Merino und Kunstfasern bietet die optimale Balance zwischen Wärme und Atmungsaktivität. Achte darauf, dass deine Thermounterwäsche gut anliegt, ohne dich einzuengen, damit unangenehme Scheuerstellen vermieden werden – besonders entscheidend beim langen Tragen während eines Skitages. Grundsätzlich besteht die Funktionswäsche aus Oberteil und Unterhose. Diese gibt es, je nach Anforderung, in verschiedenen Materialien und Längen. Oberteile rangieren vom Trägershirt bis zum warmen Langarmshirt mit Reißverschluss-Stehkragen oder V-Ausschnitt. Auch die Unterhosen variieren in der Länge. Erhältlich sind sie als normale Unterwäsche, als Shorts, in ¾-Länge oder bis zum Knöchel reichend. Hosen in ¾-Länge sind besonders praktisch, da sie nicht bis in den Skischuh reichen. So werden Falten und Scheuerstellen vorgebeugt. Tipp: Ziehe deine Skiunterwäsche über den Skisocken an, um auch bei den Socken Reibungsstellen zu vermeiden.
Merinounterwäsche – der Allrounder für jede Jahreszeit
Merinowolle gilt als echtes High-Tech-Material und ist in der Outdoor-Welt wegen ihrer herausragenden Eigenschaften besonders beliebt. Sie ist atmungsaktiv, geruchsneutralisierend und sorgt dafür, dass du im Winter angenehm warm bleibst. Deshalb eignet sich Merinowolle ideal für ski-intensive Tage und Pausen am Hang. Ihre natürliche Isolationsfähigkeit sorgt dafür, dass du konstant wohlig warm bleibst, selbst bei niedrigen Temperaturen und schweißtreibenden Pistenabfahrten.
Funktionsunterwäsche für hohe Belastungen
Für intensive, hochpulsige Aktivitäten wie Skitouren, Langlaufen oder dynamisches Skifahren, eignen sich leichtere, synthetische Baselayer. Kunstfasern wie Polyester zeichnen sich durch ihre Schnelltrocknung und ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit effektiv abzutransportieren, aus. Durch Bodymapping-Technologie, bei der verschiedene Materialien gezielt in unterschiedliche Körperzonen eingearbeitet werden, kann das Schweißmanagement zusätzlich verbessert und sorgt für ein trockenes Hautgefühl – ideal für anstrengende Skitouren. Weitere Funktionsfasern sind Polyamid und Polypropylen. Während Polyamid robuster ist, trocknet es langsamer als seine Geschwister. Polypropylen hingegen trocknet am schnellsten, ist aber sehr geruchsanfällig und wird daher lieber als Mischgewebe gekauft und eingesetzt.
Wir haben dir folgend noch einmal die Eigenschaften von Merinowolle und Kunstfaser in Funktionswäsche gegenübergestellt:
Merinowolle | Kunstfaser | |
Geruchsneutralität |
sehr gut |
mittel |
Tragekomfort |
sehr gut |
niedrig |
Gewicht |
niedrig |
sehr gut |
schnell trocknend |
niedrig |
sehr gut |
Feuchtigkeitsabtransport |
mittel |
sehr gut |
Nachhaltigkeit |
sehr gut Achtung: Mulesing! |
niedrig |
Fazit: Funktionsunterwäsche aus Kunstfasern macht bei kurzen, intensiven Trekkingtouren Sinn, bei denen dein Baselayer viel Feuchtigkeit absorbieren soll. Merinowolle-Unterwäsche hingegen ist ein angenehmer Begleiter auf sehr langen oder sogar mehrtägigen Skitouren und Ausflügen.
Für die Hüttenbesucher:innen
Für all jene, die in der Hütte auf andere Skifahrer:innen warten, kann die Überbrückungszeit zum kühlen Leiden werden, wenn im Inneren schon alles besetzt ist. Deswegen empfehlen wir zur Vorsorge immer leichtere Schichten an Funktionswäsche zu tragen, die den Körper leicht erwärmen, Feuchtigkeit schnell ableiten und geruchsneutral bleiben. Funktionsunterwäsche aus Polyester, die mit einer geruchsabweisenden Behandlung versehen sind, erlaubt ein weiteres Skiwasser zu trinken und die Wartezeit somit zu verkürzen. Aber auch für winterliche Aktivitäten abseits der Piste eignet sich das atmungsaktive Gewebe und sorgt für ein angenehmes Körperklima, auch bei intensiven Bewegungen.
Fazit: Die richtige Wahl an kalten Tagen
Abhängig von Skistil, Intensität und Witterung ist es entscheidend, die richtige Funktionsunterwäsche zu wählen. Wähle Merinowolle für kältere Tage und moderate Abfahrten und greife zu Kunstfasern für intensive, schweißtreibende Ski-Einheiten. Bei wechselnden Bedingungen empfehlen wir Thermounterwäsche aus Materialmischungen, um die besten Eigenschaften beider Welten zu verbinden. Eine gut gewählte Funktionsunterwäsche sorgt für ein angenehmes Körperklima, schützt vor Auskühlung und erhöht den Tragekomfort – unabhängig davon, welches Skiabenteuer als nächstes ansteht.
HAFTUNGSAUSSCHLUSS:
Diese Tipps und Infos haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir eine Haftung dafür nicht übernehmen können.