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Welche Kletterschuhe passen zu mir?

Person hält ein Paar Kletterschuhe mit schwarz-weißer Farbgebung und gelb-grünen Akzenten. Die Schuhe haben zwei Klettverschlüsse, einer davon mit geometrischem Dreiecksmuster. Die Person trägt eine blaue Jacke und steht im Freien, möglicherweise in der Nähe eines Felsens.

Egal ob Anfänger oder Profi: Gute Kletterschuhe sind viel mehr als bloß ein Teil der Grundausstattung. Sie tragen einen großen Teil zu deinem Kletterfortschritt bei und sind äußerst wichtig für deine Sicherheit. Sie ermöglichen, auf kleinsten Tritten zu stehen und das Körpergewicht optimal zu verteilen. Um das zu schaffen, müssen sie nicht nur einige technische Eigenschaften erfüllen, sondern sich zudem gut anfühlen. Aufgrund des Kletterbooms der letzten Jahre ist die Zahl der verschiedenen Schuhe in die Höhe gegangen, was das Angebot etwas unübersichtlich gemacht hat. Wir bringen Licht ins Dunkel und erklären dir alles, was du zum Thema Kletterschuhe wissen musst.

Welche Eigenschaften muss jeder Kletterschuh haben?

  • Die richtige Passform: Um den Druck optimal auf die jeweilige Trittfläche zu bekommen, muss der Schuh eng sein. Damit dieser möglichst über den ganzen Fuß verteilt ist, sind die Zehen im Schuh leicht aufgestellt und stoßen vorne an.
  • Das ideale Obermaterial: Die meisten Modelle werden aus Leder oder Kunststoff (Kunstleder) gefertigt. Das hat den Vorteil eines angenehmen Fußklimas, guten Sitzes und hoher Haltbarkeit. Kunststoff verliert zwar kaum die Form, ist aber geruchsintensiver und etwas weniger komfortabel, da sich das Material nicht so einfach an den Fuß anpasst.
  • Anziehschlaufen: Dabei handelt es sich um kleine Schlaufen an der Ferse des Schuhs. Nachdem die meisten Modelle eng sind, sind sie sehr hilfreich, um besser in den Schuh zu kommen. Hängt man einen Karabiner dran und befestigt diesen am Kletterrucksack, kann man die Schuhe wunderbar transportieren. Nachdem jedoch beim Anziehen ein hoher Druck auf den Schlaufen lastet, sollte man von Zeit zu Zeit die Nähte kontrollieren. So stellt man sicher, dass nicht beschädigt sind und man die Schuhe unbeabsichtigt während des Transports verliert.
  • Die passende Sohle: Kletterschuhe haben eine profillose Sohle, was zu einer besseren Reibung führt. Dadurch bekommst du ein besseres Gefühl auf dem Kunst- oder Naturfels und kannst präziser auftreten. Unterschiede gibt es hinsichtlich weicher oder harter Gummimischung. Weiche Mischungen eignen sich für Platten oder abfallende Tritte in der Halle. Das liegt daran, dass sie sich der Oberfläche anpassen und für optimale Reibung sorgen. Auf kleinen Tritten sind härtere Sohlen vorteilhaft, da diese den Zehen einiges an Kraftanstrengung abnehmen. Diese haben zudem noch den Vorteil, dass sie nicht so schnell Verschleißerscheinungen bekommen, die durch Abrieb auf einer rauen Felsoberfläche entstehen. Für Anfänger wird empfohlen, eher weiche Sohlen zu wählen, da diese von Beginn an für eine höhere Reibung und damit mehr Trittsicherheit sorgen als härtere Mischungen.

Begriffserklärung: Vorspannung, Downturn & Asymmetrie

Auf der Suche nach dem perfekten Kletterschuh wird man früher oder später mit diesen Begriffen konfrontiert. Diese richten sich zwar eher an Fortgeschrittene, sind aber genauso für Einsteiger interessant. Das liegt daran, dass Vorspannung und Downturn für die Performance wichtig sind. 

Nahaufnahme eines Kletterschuhs, der gegen eine Felsoberfläche gedrückt wird. Der Schuh hat eine schwarze Gummispitze, ein graues Mesh-Obermaterial mit schwarzen und gelben Akzenten sowie grüne Verschlussriemen.

Die Vorspannung entsteht durch einen Gummizug in der Sohle, der von vorne einmal um die Ferse führt. Je stärker die Ferse nach vorne gezogen ist, desto mehr Spannung hat der Schuhe und desto stärker fällt der Winkel der Ferse aus. Eine hohe Vorspannung sorgt für mehr Kraft auf kleinen Tritten und das bedeutet, dass man an der Wand einfacher auf den Zehenspitzen stehen kann. Auf abschüssigen Stellen ist das jedoch erschwerend, da man nicht viel Sohlenfläche aufbringen kann.

Der Begriff Downturn meint die Biegung, die die Sohle an der Fußspitze nach unten bis zur Ferse macht. Während die Vorspannung durch die Ferse erzeugt wird, entsteht der Downturn an der Spitze. Er hilft dir, etwa im überhängenden Gelände besser auf Tritten stehen bleiben zu können und mehr Druck beim Steigen aufzubauen.

Die dritte Definition ist jene der Asymmetrie. Wenn man von oben auf die Schuhe blickt, erkennt man die Grundform. Dabei unterscheidet man in symmetrisch und asymmetrisch. Erstere sind vorne rund und der Form von Straßenschuhen ähnlich. Asymmetrische Modelle sind in Richtung großer Zeh gebogen, was vor allem beim Steigen auf kleinen Tritten hilfreich ist. Als Anfänger sollte man allerdings symmetrische Varianten wählen, nachdem deren Handling zu Beginn deutlich einfacher ist als jenes der asymmetrischen. Grund dafür ist, dass man die “normale” Form des Schuhs aus dem täglichen Leben kennt und deren Handhabe gewohnt ist.

Person sitzt auf dem Boden in grauen Leggings und zieht einen Kletterschuh an. Im Hintergrund ist eine Kletterwand mit bunten Griffen zu sehen.

HERVIS-Profi-Tipp: Einsteiger-Kletterschuhe brauchen die Performance von Vorspannung, Downturn oder Asymmetrie nicht zwingend. Diese ist eher für den High-End-Bereich gedacht. Kletterschuhe für Einsteiger haben im Normalfall gar keine oder nur eine ganz leichte Vorspannung und sind nicht gebogen.

 

 

 

Welcher Schuh für welchen Einsatzzweck?

 

Neutral

Für Einsteiger

Gemäßigt

Für Fortgeschrittene

Aggressiv

Für Profis

Vorspannung

Keine / sehr gering

stark

Sehr stark

Schnitt

Flach / nicht gebogen

Asymmetrisch 

Asymmetrisch 

Sohle

Dick (hoher Tragekomfort)

Dünn (höhere Sensitivität)

Sehr dünn (maximaler Grip & beste Kontrolle)

Einsatzzweck

Einfache Routen für Anfänger

Bouldern / kleine Tritte / schwierige Indoor - oder Outdoor-Routen

Routen mit Überhang / Bouldern

Bei dieser Tabelle handelt es sich um eine Orientierungshilfe. Unter Umständen ist es möglich, dass man verschiedene Modelle genauso für andere Einsatzzwecke verwendet. Wichtig ist, dass man vor allem zu Beginn der Kletter-Karriere auf ein möglichst neutrales Exemplar zurückgreift und sich so Schritt für Schritt nach vorne tasten kann.

Welche Größe & welcher Verschluss bei Kletterschuhen?

Nahaufnahme eines Fußes in einem türkis-schwarzen Kletterschuh mit roten Akzenten auf einer rauen Felsoberfläche – beim Klettern.

Grundsätzlich gilt: Je erfahrener der Kletterer, desto enger die Schuhe. Da sich die Anbieter ein wenig unterscheiden, kommt man nicht an einer Anprobe vorbei. Auch bei Anfängern sollte der Schuh möglichst wie eine zweite Haut sitzen, darf aber nicht zu stark einschnüren. Das könnte den Blutfluss stören und somit das Gefühl in den Beinen. Bei Beginnern sollten zudem die Zehen leicht und bei Fortgeschrittenen stark aufgestellt sein. Das mindert zwar den Tragekomfort, erhöht jedoch deine Trittsicherheit und Kontrolle.

Wie bei Wanderschuhen oder Zustiegsschuhen, kann man genauso bei Kletterschuhen zwischen verschiedenen Verschlüssen wählen. Diese beeinflussen nicht nur die Funktionen der Schuhe, sondern auch den Komfort. Welches Modell gewählt wird, ist jedoch nicht abhängig vom Können, sondern vielmehr Geschmacksache. 

Schnürer: Kletterschuhe mit Schnürsenkeln sind die absoluten Klassiker. 

  • Für wen geeignet: Anfänger bis Profis.
  • Vorteil: Die Schnürung startet startet nahe der verstärkten Schuhspitze, wodurch sich die Enge des Schuhs individuell an den Geschmack des Kletterers anpassen lässt. Besonders bei schmalen Füßen wird gerne zum Schnürer gegriffen.
  • Nachteile: An- und Ausziehen dauert länger als bei anderen Modellen. Zudem kann es ärgerlich sein, löst sich die Schnürung während man sich mitten in der Wand befindet.

Klettverschluss: Kletterschuhe mit Klettverschluss sind perfekte Allrounder.

  • Für wen geeignet: Anfänger bis Profis.
  • Vorteil: Wer gerne zwischen unterschiedlichen Kletterschuhen hin- und herwechselt oder etwa beim Sichern lieber schnell auf bequemes Schuhwerk zurückgreift, setzt klar auf Kletterschuhe mit Klettverschluss. Auch hier lassen die Verschlüsse individuelle Anpassungen bei der Enge.
  • Nachteil: Nicht ganz so individuell anpassbar wie der Schnürer.

Slipper: Kletterschuhe, wenn es schnell gehen muss.

  • Für wen geeignet: Fortgeschrittene Kletterer
  • Vorteil: Hineingeschlüpft und fertig – unkomplizierter kann man einen Kletterschuh nicht anziehen.
  • Nachteil: Es gibt keine Möglichkeit, den Schuh an den Fuß anzupassen. Aus diesem Grund ist dieses Modell auch wenig verbreitet.

Wie lange halten Kletterschuhe?

Eine sehr wichtige Frage ist jene nach der Lebensdauer. Naturgemäß nutzen sich die Schuhe nach jeder Einheit etwas ab. Dabei kommt es darauf an, wo und wie du gerne kletterst. Wenn du ausschließlich am Fels unterwegs bist, wird dein Schuh schneller durch sein als in der Boulderhalle. Doch auch dort reibt sich die Sohle an der rauen Wand mit der Zeit ab. Wenn du mehrmals die Woche kletterst, kann es sein, dass die Sohlen nach drei Monaten durch geklettert sind. Insbesondere wenn du weiche Kletterschuhe verwendest, musst du einen Balanceakt zwischen Haltbarkeit und Performance schaffen. Solltest du merken, dass der Grip deutlich nachlässt oder die Schuhe Löcher bekommen, solltest du diese nicht mehr verwenden. Ein weiteres Merkmal ist, dass die Vorspannung zurückgeht. Auch in diesem Fall solltest du über Ersatz nachdenken.

Wenn du dir nun nicht ganz sicher bist, welche Schuhe für dich ideal sind oder wie lange sie noch zu tragen sind, dann schaust du am besten einmal in einem der HERVIS Stores vorbei. Dort können dir unsere Experten dank ihrer jahrelangen Erfahrung sicherlich weiterhelfen. 

Was muss ich sonst noch wissen?

Wichtig ist, dass du deine Kaufentscheidung nicht voreilig triffst. Der falsche Kletterschuh kann nicht nur deine Sicherheit beeinträchtigen, sondern zudem schmerzhafte Blessuren an den Füßen verursachen. Aus diesem Grund solltest du insbesondere auf die Form deines Fußes wert legen. Nur wenn das Zusammenspiel aus technischen Eigenschaften und Tragekomfort stimmt, hast du das richtige Modell gefunden.

In unserem Outdoorberater haben zusätzlich noch weitere interessante Infos rund um das Klettern. So etwa alles zum idealen Kletterhelm, zu Sicherungsgeräten und Kletterzubehör. Mit diesen Infos kann dein nächstes Abenteuer in der Halle, am Fels oder an der Wand nur ein voller Erfolg werden. 
 

HAFTUNGSAUSSCHLUSS:

Diese Tipps und Infos haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir eine Haftung dafür nicht übernehmen können.

 

Schriftzug ‚SPORT aktiv‘ – ‚SPORT‘ in fetten schwarzen Großbuchstaben, ‚aktiv‘ in roter, kursiver Kleinbuchstabenschrift darunter.

 

In Kooperation mit SPORTaktiv

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