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Notfallausrüstung und Tipps für den Ernstfall

Zwei Wanderer am Berg holen ein Notfallset aus dem Rucksack

Egal in welches Terrain es dich zieht – eine Notfallausrüstung solltest du beim Wandern immer zur Hand haben. Es empfiehlt sich, dass jedes Gruppenmitglied seine eigene Ausrüstung dabei hat, damit im Ernstfall jeder eigenständig agieren kann. Wie du herausfordernde Situationen schon im Vorhinein möglichst abwenden kannst, was du beim Eintreten eines Notfalles beachten und was du alles auf einer Tour mit dabei haben solltest, haben wir hier zusammengetragen.

Vorausplanung

Vorsicht ist besser als Nachsicht. So sollte schon bei der Tourenplanung das Level an die Leistungsfähigkeit und das technische Können der Gruppe angepasst sein. Neben der richtigen Bekleidung und Ausrüstung empfehlen sich regelmäßige Pausen. So ist gewährleistet, dass alle mit ausreichend Wasser und Proviant versorgt sind und es ist eine gute Gelegenheit, Kleidungsschichten an- oder abzulegen, um etwaige Hitzschläge oder Unterkühlungen zu vermeiden.

Vergesst nicht darauf, Bekannte oder Verwandte über den Ort, Zeitpunkt des geplanten Starts und Endes der Wanderung sowie die Anzahl der teilnehmenden Personen zu informieren. Im Ernstfall können diese Alarm schlagen, solltet ihr euch nicht wie vereinbart zurückmelden und so die Rettungskette in Gang setzen.

Wetter und Terrain nicht unterschätzen

Auch wenn es banal klingen mag: Schütze dich mit geeignetem Sonnenschutz vor Dehydrierung und zu viel direkter Sonneneinstrahlung. In unwegsamem Gelände solltest du zudem auf der Hut vor Steinschlag zu sein. Achte auf gute Trittsicherheit und an das Gelände angepasste Wanderschuhe. Der Flüssigkeitsbedarf bei einer Aktivität wie Wandern liegt vor allem an heißen Tagen deutlich über den empfohlenen 1,5 bis 2,5 Litern am Tag. Das Wetter kann in den Bergen sehr schnell umschlagen und solltest du noch nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs sein, wird es selbst in Sommernächten empfindlich kalt.

Verhalten im Notfall

Im Ernstfall ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren, denn nur so kannst du Situationen abwägen und die richtigen Entscheidungen treffen. Wir haben hier ein paar Tipps zusammengestellt, damit dir das leichter fällt:

Ruhe bewahren

Wenn du dich plötzlich in einer ungewohnten Situation wiederfindest, versuche dir vor Augen zu halten, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Viele waren schon auf sich alleine gestellt und haben es dennoch geschafft, sich aus misslichen Lagen zu befreien. Trotzdem ist es sinnvoll, sich bereits im Vorhinein einen Notfallplan zu überlegen. Anhand dessen kann man gegebenenfalls Schritt für Schritt aus einer kniffligen Situation herauskommen, anstatt in Panik zu verfallen und unüberlegt zu handeln.

Orientierung behalten

Person sitzt auf einem Felsen in den Bergen und betrachtet eine Wanderkarte.

Solltest du dich verlaufen haben, nimm Kompass, Karte oder GPS-Gerät zur Hilfe. Auch die Sonne kann Aufschluss über deine Position geben. Um sechs Uhr Früh steht sie im Osten, gegen zwölf Uhr mittags im Süden und um 18 Uhr abends im Westen. Gegen 15 Uhr nachmittags steht sie also grob im Süd-Südwesten und die Schatten zeigen nach Nord-Nordost. Hast du dich hoffnungslos verirrt – und rechnest nicht damit, von anderen gefunden zu werden – solltest du dir überlegen, zum nächsten Zivilisationspunkt zu gelangen. Folge beispielsweise einem Bach abwärts der Fließrichtung, denn er wird irgendwann in einen Fluss münden. Spätestens dort solltest du auf bewohntes Gebiet oder Straßen treffen.

Schutz suchen

Solltest du längere Zeit an einem Ort ausharren müssen, gilt es sich einen möglichst windgeschützten Bereich zu suchen und diesen gegen Bodenkälte zu isolieren – beispielsweise mit trockenem Laub. Gehe möglichst sparsam mit deiner Energie um. Bevor du dir selbst einen Unterschlupf von Grund auf baust, siehst du dich zuerst um, ob es eine Höhle, überhängende Felsen oder einen umgestürzten Baum gibt. Sei kreativ, wenn es darum geht, ein Lager zu errichten. Solltest du dich in Begleitung anderer befinden, bekommst du Wärme von außen am einfachsten über die Körperwärme von Wanderkolleginnen und -kollegen. Rückt zusammen! Andernfalls kann die Rettungsdecke aus deinem Erste-Hilfe-Set ein essenzieller Wärmespender sein.

Notfallausrüstung

Welche Dinge benötigt man bei kleineren oder größeren Verletzungen wirklich und was hilft, wenn man von der Dunkelheit überrascht wird? Hier findest du Näheres zu allem, was du im Ernstfall dabei haben solltest.

Erste-Hilfe-Set

Erste Hilfe Set auf blauem Tisch

Im besten Fall brauchst du es gar nicht, dennoch sollte ein Erste-Hilfe-Set in keinem Wanderrucksack fehlen. Wenn es zu einem Unfall am Berg kommt, solltest du schnell in der Lage sein, eine erste Wundversorgung vorzunehmen. Im Fachhandel finden sich bereits fertig befüllte Erste-Hilfe-Sets, die du nach Belieben erweitern kannst.

Folgende Bestandteile sind Grundlage eines Erste-Hilfe-Sets:

  • Verbandszeug
  • Wundpflaster
  • Tape/Klebeband
  • Handschuhe

Optional beinhalten manche Sets auch:

  • Dreieckstuch
  • Mullkompressen für größere Verletzungen
  • Schere
  • Pinzette
  • Anleitung zur Erstversorgung
  • Wundspray zur Wundreinigung
  • Rettungsdecke
  • Signalpfeife

Erweitere dein Erste Hilfe-Set gerne um:

  • Salbe gegen Schwellungen
  • Schmerzmittel
  • Blasenpflaster
  • Zeckenzange

Mobiltelefon

Im Gegensatz zu Smartphones halten die Akkus von alten Mobiltelefonen um Längen besser. Im Idealfall packt also jemand aus eurer Gruppe ein solches ein, denn so könnt ihr im Falle eines Falles rasch Kontakt zu Rettungsdiensten herstellen. Smartphones haben dank integriertem GPS den Vorteil, dass der Standort jederzeit bestimmbar ist – sofern die Technik mitspielt. Es hängt ganz von der Art der Unternehmung ab, ob GPS-Geräte oder Outdoor-Uhren notwendig sind, denn in abgeschiedenen Lagen stößt das in Smartphones integrierte GPS-System schnell an seine Grenzen. Ist man eher gemütlich auf befestigten Wegen unterwegs, reichen Smartphone-Apps hingegen völlig aus. Nachdem diese mitunter wahre Akkufresser sind, sollten ein externer Akku oder eine Powerbank ebenfalls in den Rucksack gepackt werden.

Stirnlampe

Bricht unerwartet die Nacht über dich herein, kann eine Stirnlampe das Zünglein an der Waage sein, um wieder sicher ins Tal zurückzukehren.

Rettungsdecke

Person in Rettungsdecke liegt am Boden, Helfer kniet daneben in felsiger Naturkulisse.

Die dünnen, aluminiumbedampften Folien haben eine wärmereflektierende Eigenschaft und funktionieren als Hitze- und Kälteschutz gleichermaßen. So können verunglückte Personen vor Unterkühlung, Überhitzung, Nässe und Wind geschützt werden. Wichtig: Bei Verwendung als Kälteschutz gehört die silberne Seite zum Körper, als Hitzeschutz richte die goldene Seite nach innen.

Biwaksack

Ein Biwaksack für ein oder zwei Personen sollte aus leichtem, robustem Material bestehen und über ein geringes Packmaß verfügen. Er bietet Schutz vor Nässe und Kälte und das größere Zwei-Personen-Modell kann vielseitig eingesetzt werden, etwa als Regendach. Für den Transport von Verletzten lässt sich ein Biwaksack gut zweckentfremden.

In Summe sollte die Notfallausrüstung rund 350 Gramm pro Person wiegen. Wird sich aber dennoch für einen Gruppenverantwortlichen, wie eine/n Bergführer:in oder Tourenleiter:in entschieden, summiert sich das Gewicht der Notfallausrüstung auf etwa 950 Gramm.

Unter Bergsteigern sagt man: “Schaut jeder auf sich selbst, ist auf alle geschaut.” Eine gute Tourenplanung unter Berücksichtigung der eigenen Kondition und Erfahrung sowie die richtige Wanderausrüstung bilden einen wichtigen Grundstock für sicheres Wandern. Was du sonst noch für eine gelungene Wanderung benötigst, findest du beispielsweise in unseren Beratern zum Thema Wanderschuhe, Wanderrucksack oder Sonnenschutz. Wir wünschen viel Spaß!
 

HAFTUNGSAUSSCHLUSS:

Diese Tipps und Infos haben wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir eine Haftung dafür nicht übernehmen können.

 

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